Wilde Verfolgung
Villacher Gastronom lief Juwelier-Dieben nach
Wilde Szenen in der Nacht auf Samstag in der Villacher Innenstadt: Wie berichtet brachen zwei bis dato unbekannte Täter in die Räumlichkeiten des Juweliers Leeb und Leschanz in der Nikolaigasse ein. Gastronom Mahir Alhamudi rannte ihnen nach. "Sie wollten mich schlagen." Teil der Beute sichergestellt.
VILLACH. Die Alarmanlage schrillte im Juweliergeschäft "Leeb und Leschanz" in der Villacher Nikolaigasse Samstagfrüh gegen drei Uhr. Zwei bis dato unbekannte Täter brachen in die Räumlichkeiten ein, stahlen Schmuck - vor allem Breitling-Uhren - im Wert von mehreren Tausend Euro.
Gastronom eilte zu Hilfe
Nur wenige Meter vom Juweliergeschäft entfernt befindet sich das Imbiss-Restaurant "Hungerhaus", das am Wochenende bis 4 Uhr in der Früh geöffnet hat. Hungerhaus-Chef Mahir Alhamudi hörte die Alarmanlage: "Ich war mir aber nicht sicher, wo das ist. Zuerst dachte ich, dass ist bei uns, dann bin ich aber hinaus auf die Straße, da war das Geräusch noch lauter", schildert der 26-Jährige das Erlebte beim Lokalaugenschein mit MeinBezirk.at. Doch die Situation war weiterhin unklar. "Ich bin dann auf der Seite des Hotels in Richtung Nikolaiplatz hinuntergegangen. Auf Höhe der Bank habe ich dann in Richtung des Juweliergeschäftes geschaut. Viel gesehen habe ich nicht. Aber plötzlich sind zwei Personen herausgelaufen."
Wilde Verfolgung
Dann eine Schrecksekunde. Mahir Alhamudi zu MeinBezirk.at: "Beide hatten Metallteile in der Hand, mit denen sie wahrscheinlich die Türe aufbekommen haben. Ich schrie: 'Halt', einer wollte mich schlagen." Alhamudi wich zurück. Die Einbrecher flüchteten durch einen Durchgang zwischen der Raika-Bank und der Konditorei Bernold, liefen dann eine Rampe zur Drau hinunter, ehe sie Höhe Congress-Center über eine Fußgängerbrücke auf die andere Seite der Drau rannten. Mahir Alhamudi lief ihnen nach. "Ehrlich, ich hielt immer ein wenig Abstand. Man muss verstehen, ich habe vier Kinder, ich habe die ganze Zeit an meine Kinder gedacht."
Zusammen mit Stammgast
Währenddessen war die Polizei schon alarmiert. Auf der anderen Seite der Draulände wurde Mahir Alhamudi von einem Stammgast bei der Verfolgung unterstützt. Mahir Alhhamudi erinnert sich weiter: "Der Jüngere der beiden sprang in die Drau, der andere lief weiter." In der Gerbergasse verliert sich die Spur. "Er ist in einen Garten hineingelaufen, da war alles dunkel, ich wollte nicht nach, er hätte überall sein können."
Teil der Beute sichergestellt
Durch Alhamudis Einsatz konnte ein Teil der Beute sichergestellt werden, denn: "Einer der Täter ließ einen Plastiksack fallen. Er dachte wohl, dass ich dann aufhöre, ihnen nachzulaufen. Aber ich habe den Sack aufgehoben und bin weitergerannt." Den Plastiksack, in dem sich ein Teil der Beute befand, übergab der Unternehmer der Polizei.
Update:
Einer der beiden mutmaßlichen Täter konnte laut Polizeiangaben gefasst werden. Er war zu Fuß unterwegs und konnte am Wurzenpass, an der Grenze zu Slowenien, festgenommen werden. Es handelt sich um einen 36-jährigen rumänischen Staatsbürger.
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