Pfarrgemeinderatswahlen
"Weil Kirche nicht altmodisch ist"
Am Sonntag sind Pfarrgemeinderatswahlen. Auch Junge wollen in der Kirche etwas bewegen, wie die 15-Jährige Johanna Liesinger aus Villach.
VILLACH/ VILLACH LAND. Am 20. März finden Pfarrgemeinderatswahlen statt. Das Motto der Wahlen, die alle fünf Jahre stattfinden, lautet diesmal „mittendrin“. 2017 lag die Wahlbeteiligung bei 20 Prozent. In Kärnten sind in 336 Pfarren rund 300.000 Katholiken wahlberechtigt. Derzeit engagieren sich rund 3.000 Frauen und Männer in der Diözese Gurk als Pfarrgemeinderäte. Zwei Drittel davon werden am kommenden Sonntag gewählt. Die restlichen Mitglieder sind etwa Pfarrer, Kapläne oder Diakone. Der Pfarrgemeinderat (PGR) kümmert sich um die personellen, räumlichen und finanziellen Voraussetzungen der Pfarrgemeinde und koordiniert Aktivitäten innerhalb der Pfarre.
Mittendrin, statt nur dabei
Veronika Partoloth kümmert sich in der Pfarre Gottestal um die Öffentlichkeitsarbeit und ist schon viele Jahre im PGR tätig: "Ich habe mit der Kinder- und Jugendarbeit begonnen. In der Zwischenzeit ist mir die Seniorenpastoral ein Herzensanliegen. Gerade in Zeiten der Pandemie ist es wichtig, einen Ort zu schaffen, um miteinander reden zu können", erzählt sie. Sie sieht sich als Bindeglied zwischen den einzelnen Gruppen. Auch Monika Rössler, Obfrau in der Pfarre Villach-St. Nikolai bringt sehr viel Erfahrung mit. Eine Wahl findet hier heuer allerdings nicht statt. "Wir haben uns für ein neues Modell entschieden: Der aktuelle PGR setzt seine Arbeit fort. Darüber hinaus sind aber alle, die mitarbeiten wollen, herzlich willkommen. Eine Liste, in die man sich eintragen kann, wird am Wahlsonntag in der Kirche aufliegen", erklärt sie die Entscheidung. Ein Herzensprojekt von Rössler sind die Bibelgespräche, die einmal pro Monat stattfinden und mittlerweile sogar digital angeboten werden.
Frischer Wind
Eine ganz junge Kandidatin für den PGR in St. Martin ist dagegen Johanna Liesinger, die kurz nach ihrer Erstkommunion zu Ministrieren begann. Seit ihrer Firmung liest sie die Lesung jeder Messe. "Da meine Familie, vor allem meine Oma sehr religiös ist und ich mich seit meiner Kindheit viel mit der Kirche beschäftigt hatte, weckte es auch mein Interesse", erzählt die 15-Jährige. "Eine der wichtigsten Dinge, die ich im Pfarrgemeinderat bewirken möchte ist, dass sich junge Menschen mehr für die Kirche interessieren und nicht als langweilig oder altmodisch sehen", sagt sie. So auch Elena Kofler, die seit einem Jahr als Messnerin in der Pfarre St. Martin aktiv ist: "Ich möchte auf jeden Fall wieder mehr Leute inspirieren, dass sie sich engagieren, den Kindern zeigen, welche Möglichkeiten sie haben mit anderen in Kontakt zu treten, außerhalb der Schule und ihrem alltäglichen Umfeld." Bisher hat sie für ihre Arbeit nur Positives erfahren. "Viele können nicht glauben, dass sich junge Leute für die Kirche engagieren", erzählt die 20-Jährige.
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