Zukunftskonzepte
Wie viel Verkehr verträgt der Dobratsch?

Für den „Winterbus“ wird über den Sommer eine Evaluierung durchgeführt, um weitere Verbesserungen im Herbst zu planen
 | Foto: Foto: Naturpark Bus / Hannes Kohlmeier
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  • Für den „Winterbus“ wird über den Sommer eine Evaluierung durchgeführt, um weitere Verbesserungen im Herbst zu planen
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Zukunftskonzepte für die Villacher Alpenstraße: Wir haben Naturparkreferentin Vizebgm. Irene Hochstetter-Lackner und Johannes Hörl, Geschäftsführer, dazu befragt.

VILLACH. In den vergangenen zehn Jahren wurde der Verkehr auf den Dobratsch deutlich mehr. „Dafür sind verschiedene Komponenten verantwortlich, etwa ist das neue Gipfelhaus sehr attraktiv und die Villacher Alpenstraße zählt zu den schönsten Ausflugsstraßen Europas“, erklärt Hörl. Vor allem 2020 war spürbar, dass die Menschen hinaus in die Natur wollen. Zudem kann man am Dobratsch Abstand halten und individuell entscheiden, welche Ausblickspunkte man besucht. Hörl: „Insofern liegt die Straße voll im Trend der Zeit. Vor zehn Jahren hatten wir im Sommer etwa 40.000 Fahrzeugfrequenzen, in den letzten zwei, drei Jahren deutlich über 50.000. Wobei ich glaube, dass man langsam die Obergrenze erreicht hat. Etwa 700 Fahrzeuge pro Tag sind gut, viel mehr ist nicht angenehm – da wählen die Gäste und vor allem Einheimische von selbst eine andere Route.“

Keine Gnade vor Recht

Auch „GTI-Tage“ seien Tage, wo man an die Obergrenze gelangt. Dazu Hörl: „Uns sind auch die GTI-Fahrer als Gäste grundsätzlich recht - wenn sie sich ordnungsgemäß verhalten. Das Problem sind die schwarzen Schafe – und da müssen wir mit der vollen Härte des Gesetzes durchgreifen, das haben wir heuer zum ersten Mal erfolgreich gemacht. Als Jurist lasse ich mich gerne darauf ein, wenn das jemand herausfordert. Das bin ich dem Naturpark schuldig.“ So gab es 2020 einige Anzeigen und Klagen – im „zweistelligen Bereich“. Auch den deutschen Medien wurde mitgeteilt, „dass wir nicht mehr Gnade vor Recht walten lassen.“ Im Winter wird die Straße von der Stadt Villach betreut und bei Bedarf auch gesperrt. „Bei 250 Fahrzeugen am Tag wurde heuer schon Stopp gesagt, weil es aufgrund des vielen Schnees weniger Parkfläche und Platz am Straßenrand gab“, erklärt Hörl.

Ein Blick zurück: Der Bau der Alpenstraße Anfang der 1960er-Jahre. Heute gibt es in Mitteleuropa vielleicht 15 bis 20 vergleichbare Straßen 
 | Foto: Foto: Asphaltierung / Archiv Naturpark
  • Ein Blick zurück: Der Bau der Alpenstraße Anfang der 1960er-Jahre. Heute gibt es in Mitteleuropa vielleicht 15 bis 20 vergleichbare Straßen
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E-Autos

Zukunftsmusik ist die Zunahme von E-Autos und die Frage, ob sich das Thema dann selbst reguliert. „E-Ladestationen am Berg wurden errichtet, die Nutzung ist noch nicht so gegeben. Wir sind da noch ein wenig vor der Zeit. Die Gesellschaft verändert sich, auch die Gestaltung eines Ausflugstages“, so Hörl. Grundsätzlich habe der Verkehr keine Auswirkungen auf die Tierwelt. „Aber wir sind froh, dass es für die Alpenstraße ein Nachteinfahrverbot gibt. Es ist bei rechtzeitiger Auffahrt aber noch möglich, auch den Sonnenuntergang zu sehen. Trotzdem wurde eine Signalwirkung geschaffen, um der Natur in der Nacht Ruhe zu gönnen“, erklärt Hörl.

Johannes Hörl (GF Villacher Alpenstraßen) und Vizebürgermeisterin Irene Hochstetter-Lackner: Im Winter ist die Stadt Villach, im Sommer die Villacher Alpenstraße für den Verkehr zuständig  | Foto: Foto: Stadt Villach
  • Johannes Hörl (GF Villacher Alpenstraßen) und Vizebürgermeisterin Irene Hochstetter-Lackner: Im Winter ist die Stadt Villach, im Sommer die Villacher Alpenstraße für den Verkehr zuständig
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Naturpark-Bus

Ein großes Vorhaben für die Zukunft ist, die Leute vermehrt für die Nutzung des Naturpark-Busses zu motivieren. „Wirklich sensationell ist, dass im vergangenen Covid-Winter 2000 Gäste, so viele wie überhaupt noch nie zuvor, den Bus genutzt haben“, freut sich Irene Hochstetter-Lackner. Generell könnten sich die Wildtiere gut auf den gelenkten Verkehr einstellen. Hochstetter-Lackner: „Für den Naturpark Dobratsch wollen wir in Zukunft mit allen Partnern am Motto ‚Qualität vor Quantität‘ arbeiten. Es wird sicherlich nötig sein den öffentlichen Verkehr auszubauen.“

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