Osterbräuche

Zerbrechliche Unikate

In wenigen Tagen ist Ostern. Wir haben „Eier-Künstlern“, wie Eva Unterweger aus Drobollach, über die Schulter geschaut.

VILLACH/VILLACH LAND. Schon immer nutzte Unterweger gerne jede freie Minute zum kreativen Arbeiten. „Als meine Kinder klein waren und am Strand im Sand gespielt haben, war ich dabei und habe den ganzen Sommer meine Ostereierstickereien am Strand gemacht. Manche Badegäste fragten, was ich da tue und wenn ich sagte, dass dies Ostereier werden, habe ich viele seltsame Blicke geerntet.“ Auch heuer ist Unterweger wieder motiviert, ihre besonderen Ostereier in Kreuzstichtechnik herzustellen. „Ich verwende Stickleinen und nehme Kärntner Rot als Farbe. Die Motive wähle ich nach eigenem Geschmack, die meisten sind religiöser Art, wie das IHS. Heuer war ich spät dran, daher bleibe ich bei den einfärbigen Eiern, aber für nächstes Jahr plane ich dann zusätzlich auch Frühlingsmotive wie diverse Blumen, Schmetterlinge, Käfer, Küken, Osterhasen und mehr.“ Wenn das Motiv gestickt ist, wird das Ei mit Klebstoff bestrichen und das Leinenfleckerl draufgeklebt. „Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, das Motiv soll mittig sein, die Falten müssen so lange ausgestrichen werden, bis der Stoff faltenlos am Ei klebt. Wenn beide Seiten beklebt sind, wird am Rand eine passenden Borte angebracht.“ Oben wird das Ei mit einem Aufhängeband und Maschen dekoriert - und fertig ist das kleine Kunstwerk. Unterweger: „Viele Handgriffe sind nötig, bis das ‚bisserl Ei‘ am Osterstrauch hängen kann. Aber wie bei allem, was man gerne tut, man schaut nicht auf die Zeit, das Ergebnis zählt.“

Eier mit Masken

Mit großem Können zaubert Manuela Reiner aus Finkenstein österliche Motive auf Eier – rund 300 Stück pro normaler Saison (wenn Ostermärkte wieder stattfinden). „Zur Zeit mache ich nur das, auf was ich Lust habe. Da hat man auch Zeit, neue Motive auszuprobieren. Heuer zum Beispiel die Smileys mit Masken“, sagt Reiner, die seit Februar in Pension ist und jetzt noch mehr Zeit hat, sich ihren zerbrechlichen Kunstwerken zu widmen. Zum Malen verwendet sie Acrylfarben, das ist auch ihr Tipp für alle: „Acrylfarben halten besser als Wasserfarben und sind auch von der Farbintensität viel intensiver.“ Ihr Tipp zum Ausblasen der Eier: „Ich habe zum Anbohren eine kleine Maschine. Es funktioniert aber auch sehr gut mit einem nicht allzu dünnen Kreuzschraubenzieher, etwa drei bis fünf Millimeter misst dann das fertige Loch.“