Kriemhild Trattnig kandidiert wieder
WOCHE exklusiv: Das FPÖ-Urgestein, mittlerweile im 78. Lebensjahr, unterstützt die FP-Liste in Treffen.
TREFFEN (kofi). Heute, Freitag, endet die Frist für die Abgabe der Kandidatenlisten für die Gemeinderatwahlen am 1. März. Einer der bemerkenswertesten Namen findet sich auf der Liste "Bernhard Gassler - die Freiheitlichen und Unabhängigen" der Gemeinde Treffen.
Kriemhild Trattnig, freiheitliches Urgestein aus dem Gegendtal, tritt wieder an. Die 77-Jährige bestätigt im Telefonat mit der WOCHE ihre Kandidatur: "Ja, es stimmt." Der Beweggrund ist denkbar simpel: "Spitzenkandidat Bernhard Gassler hat mich gefagt." Zudem sei die Wählergruppe der Pensionisten die am stärksten wachsende, da ergeben ein paar ältere Kandidaten durchaus Sinn. Vor allem auf kommunaler Ebene, wo man "vielleicht noch das eine oder andere bewirken" könne.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Trattnig tatsächlich in den Gemeinderat zurückkehrt, ist freilich gleich null. Sie ließ sich auf dem 46. und letzten Platz der freiheitlichen Liste aufstellen. Zuletzt hatte die Partei acht Mandate, der Gemeinderat besteht insgesamt aus 23 Mitgliedern.
Laufbahn
Kriemhild Trattnig zog 1979 erstmals in den Kärnten Landtag ein. In der Folge war sie Klubobfrau der Landes-FPÖ und Zweite Landtagspräsidentin. Die als extrem wertkonservativ geltende und immer wieder als ausländerfeindlich kritisierte Politikerin galt zunächst als enge Vertraute Jörg Haiders. Nach heftigen Konflikten mit damals aufstrebenden Männern an Haiders Seite (Gernot Rumpold, Reinhart Gaugg, Mathias Reichhold, Walter Meischberger) legte sie 1992 alle Ämter nieder, beschränkte sich auf ehrenamtliche Mitarbeit. Sie wurde zu einer harten Haider-Kritikerin. Besonders die Abspaltung des BZÖ von der FPÖ kritisierte sie. 2008 kandidierte sie (an aussichtsloser Position) für die FPÖ zum Nationalrat.
Rechte Besuche
Kärntens rechtes Lager hielt immer Kontakt zu Trattnig, wie sie der WOCHE bestätigt. "Die Gebrüder Scheuch und der Dobernig (Ex-Finanzlandesrat, Anm.) haben mich hier in Treffen besucht", erinnert sie sich: "Auch der Christian Ragger (derzeit FP-Chef, Anm.) war erst jüngst bei mir. Ich weiß aber nicht warum. Wahrscheinlich war es nur ein Höflichkeitsbesuch."
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