Magistrat Villach: Sparstift trifft nun auch die Führungsebene
Die Pensionierung eines Spitzenbeamten dient als Startschuss für Einsparungen in der Chefetage.
VILLACH (kofi). An sich ein ganz normaler Vorgang: der Villacher Spitzenbeamte
Ewald Tillian, Leiter der Magistrats-Geschäftsgruppe 4 (Soziales, Bildung, Kultur), geht im Sommer in Pension. Dass der Mann damit die erste Magistrats-Reform seit 15 Jahren auslösen wird, konnte er, als er seinen Abgang bekanntgab, nicht ahnen (und es kann ihm auch egal sein).
Aus 6 werden 5
Doch Fakt ist: Tillians Position soll, wenn es nach Bürgermeister Helmut Manzenreiter geht, nicht nachbesetzt werden: "Im Magistrat wurde jahrelang in den unteren Ebenen gespart. Jetzt ist die Führungsriege an der Reihe." Zum Verständnis: Im Magistrat gibt es sechs Geschäftsgruppenleiter, jedem sind bestimmte Abteilungen mit den insgesamt 800 Mitarbeitern zugeteilt. Künftig soll es nur noch fünf Chefs geben. Der Stadtsenat hat Manzenreiter als Personalreferenten im Dezember mit der Restrukturierung beauftragt.
Den Vorstoß begründet Manzenreiter nicht nur mit der schwieriger werdenden Budgetsituation, die ihn bzw. künftige Finanzreferenten zum Sparen zwinge. "Der Magistrat hat seit dem Jahr 2000 um 162 Mitarbeiter und fünf Organisationseinheiten weniger. Wir benötigen nicht mehr so viele Chefs." Auch die Politik habe sich angepasst: "Einst gab es in Villach neun Stadträte, heute sind es sieben."
Neue Arbeitsverteilung
In den kommenden Monaten werde man intern klären, welche Aufgaben aus dem Bereich, den Ewald Tillian zu verantworten hatte, zu welchen der fünf anderen Geschäftsgruppenleitern wandern. Diese sind Alfred Winkler (Geschäftsgruppe 1: Behördenverwaltung), Guido Mosser (GG 2: Bau), Emil Pinter (GG 3: Finanzen und Wirtschaft), Claudia Pacher (GG 5: Organisation, Personal, Controlling), Walter Egger (GG 6: Betriebe und Unternehmen).
Arbeit für den Chef
Gut möglich auch, dass Magistratsdirektor Hans Mainhart, der – organisatorisch den Gruppenleitern übergeordnet – bisher im Alltag eher kaum operative Arbeit hatte, künftig Aufgaben zugewiesen bekommt. Zu konkreten Ergebnissen des Restrukturierungsprozesses will man noch heuer kommen, die Umsetzungsphase beginnt 2016.
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