Zensur beim Mitteilungsblatt? Villachs Vizebürgermeisterin lässt Zitat "verschwinden"
ÖVP regt sich über einen Eingriff von SP-Vizebürgermeisterin Petra Oberrauner in die Villacher Stadtzeitung auf.
VILLACH (kofi). VP-Klubobmann Christian Pober tobt: "Das ist Zensur! Wenn Vizebürgermeisterin Petra Oberrauner glaubt, in einer Demokratie wie Ludwig XIV. agieren zu können, ist sie am falschen Dampfer!"
Gerangel um Zitat
Was erregt Pober derart? Es geht um einen Bericht über die Ausbaupläne für das städtische Strandbad Drobollach im Mitteilungsblatt der Stadt Villach. Dort wurde Tourismus-Referentin Katharina Spanring (wie Pober von der ÖVP) von der Pressestelle des Magistrats, die die Stadtzeitung schreibt, ein farblich hervorgehobenes Zitat zur Freigabe vorgelegt. Nach ein paar Korrekturen gab Spanring ihr OK. Das Zitat war grafisch unter Wortspenden der SPÖ-Stadtsenats-Mitglieder Oberrauner und Harald Sobe eingeplant. Gedruckt wurde es aber nicht. Denn in der Endfassung der Seite fand sich an jener Stelle, wo Spanring eingeplant war, überraschenderweise ein Zitat von Gerhard Stroitz vom Tourismusverband. Spanrings Sager wurde – deutlich kleiner – in den Haupttext verräumt.
Oberrauner entschied
Die Pressestelle weist jede Verantwortung von sich, die Abnahme der Seiten erfolge durch den Bürgermeister – oder, wie in diesem Fall, urlaubsbedingt, durch Oberrauner. Sie habe die Änderung veranlasst. Also tatsächlich Zensur? "Nein", weist Oberrauner den Vorwurf zurück. Sie habe das Spanring-Zitat deswegen in den Haupttext zurückgestuft, da der Tourismusverband die im Artikel beschriebenen Neuerungen beim Strandbad zu einem wesentlichen Teil finanziere. Daher sei es ein Zeichen von Respekt gewesen, das optisch betonte Zitat dem Verband zu geben.
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