Filmland Kärnten
K3 Film Festival 2022 – Villach 14. – 18.12.2022 – Eine Empfehlung

Armenia, von Jaqueline Rauter, A 2022 | Foto: K3 Film Festival, Villach 2022
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  • Armenia, von Jaqueline Rauter, A 2022
  • Foto: K3 Film Festival, Villach 2022
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Wenn Sie vom 14.12. bis 18.12.2022 zufällig in Kärnten sein sollten, dann gibt es nur einen Termin: reisen Sie nach Villach! Holen Sie sich einen Festivalpass zum Topppreis von € 25,-- es gibt Ermäßigungen bis zu € 15,-- und checken Sie in den Saal des Stadtkinos ein. Link zum Programm.
Schmuggeln Sie gepflegte Getränke ihrer Wahl in den Saal und pfeifen Sie auf das schnöde Popcorn, das Sie vom Filmgenuss wegen einer Magenverstimmung ablenken könnte. Und noch ein Detail vergessen Sie gleich: Vergessen Sie die Eigendefinition des Festivals (siehe Link) Der kleinste gemeinsame Nenner von drei Sprachen (Deutsch, Slowenisch und Italienisch) soll die vierte Sprache Englisch sein! Auf so etwas muss man erst einmal kommen?!
Egal, die 16. Ausgabe des Festivals steht unter dem Motto: Das Licht.
Wie hat der große Meister des Kinos Jean-Luc Godard so treffend gesagt: Die einzige Möglichkeit einen Film zu drehen ist das Licht!
Dieses Dogma ist unumstößlich. Doch leider nicht für die 16. Ausgabe des K3 Film Festivals. Viel zu schwammig scheinen die Festival Beiträge zu sein. Gezeigt wird, was die Filmemacher:innen gerade auf Lager hatten.

Gut, ich muss an dieser Stelle zugeben, dass ich nicht einen Film sehen konnte. Von einigen habe ich die Trailer gesehen, daher werde ich in erster Linie auf diese Filme eingehen. Von allen anderen Filmen kenne ich nur den Kurzinhalt und die Standbilder, ob diese Filme etwas mit dem Festival Motto zu tun haben, kann ich nicht beurteilen.
Aber diese Hilflosigkeit über Filme zu schreiben hat auch etwas sehr Gutes! Das Publikum sei an dieser Stelle nachdrücklich aufgefordert ins Kino zu pilgern und sich so viele Filme wie möglich anzusehen, denn genau dafür gibt es Filmfestivals: Hier kann man Filme sehen, von denen man nie etwas gehört hat, die man nie wieder sehen wird und die dennoch sehenswert sind.
Also, nun zu den Filmen, die ich irgendwie „gesehen“ habe.
Beginnen wir einmal mit „L’angelo dei Muri“ (dt. Der Engel der Mauern) von Lorenzo Bianchini. I 2021, Format: 2,35:1, Laufzeit 102 Minuten, OVmenglUT. Diesen Film habe ich in Paris sehen können, in Frankreich hat er den Titel „L’ange des murs“. Der Frankreicheinsatz des Films ist wohl dem Umstand geschuldet, dass er mit einem ganz großen Schauspieler des europäischen Kinos besetzt ist: mit dem Franzosen Pierre Richard. Schon der Möglichkeit wegen diese Schauspielerlegende sehen zu können, sollte man sich diesen Film nicht entgehen lassen. Der Film ist zwar inhaltlich völlig uninteressant, aber er entspricht am ehesten noch dem Motto des Festivals: das Licht. Das hier allerdings viel mit Filtern erzeugt wurde. Manchmal ist der Farbfilm so auf die Grauwerte „Schwarz“ und „Weiß“ reduziert, sodass nicht mehr zwischen Farbe und Schwarzweiß unterschieden werden kann. Ein interessantes Experiment, das man sich unbedingt gönnen sollte. Mit einem beachtlichen „Fracaso“ (dt. Misserfolg) von nur 10,1 Tausend Euro Einspielergebnis (!) gehört dieser Film wohl zu einem der größten Pleiten des Filmjahres 2021 in Italien. Dennoch, ein Festival soll auch Filme aus inhaltlichen und formal interessanten Gründen zeigen und nicht nur aus finanziellen.
Sehr interessant könnte auch der Dokumentarfilm „Die andere Seite der Wahrheit-Die Schlacht von Holmec“ von Bostjan Slatensek, SLO 2022, Format: 16:9, 102 Minuten Laufzeit OVenglUT, sein. Der Film ist zwar inhaltlich sehr interessant, aber er hat überhaupt nichts mit dem Festival-Motto „Licht“ zu tun. Daher: wer sich für die jüngere Zeitgeschichte interessiert, sollte diesen Film unbedingt sehen. Ein Tipp!
Uncomfortably Confortable (dt. Unangenehm bequem) von Maria Petschnig, USA/A, 16:9, Laufzeit 72 Minuten, OVenglUT) (wozu hier die Untertitel gut sein sollen, wenn der Film schon in Englisch ist, ist wohl ein gutgehütetes Geheimnis …)
Wieso dieser Film sich zum K3 Film Festival verirrt hat, weiß wahrscheinlich auch nur der liebe Gott in Hollywood. Formal uninteressant und nicht dem Motto des Festivals „Licht“ entsprechend, inhaltlich (?). Das zu beurteilen will ich offenlassen. Wer sich für Sozialdramen im Stil des Cinéma vérité interessiert ist bei diesem Dokumentarfilm aus New York City sehr gut aufgehoben. Was der Film allerdings mit den Filmländern Kärnten, Slowenien und Friaul-Julisch-Venezien zu tun hat, ist völlig unklar. Nur weil die Filmemacherin (wahrscheinlich) aus Kärnten kommt ist in diesem Fall als Argument für einen Festivaleinsatz der Filmländer Kärnten, Slowenien, Italien/Friaul Julisch-Venezien einfach zu wenig. Die Frage ist berechtig: gibt es im Auswahlzeitraum keinen geeigneteren Film aus Kärnten, oder noch besser von einem Kärntner Filmemacher*in, der auch in Kärnten gedreht wurde und eine Geschichte aus Kärnten erzählt und das Motto des Festivals „Licht“ erfüllt? Aber dieses Motto „Licht“ erfüllt die Doku „Uncomfortably Confortable“ in keiner Weise. Einziger Lichtblick: Endlich wieder einmal ein Cinéma vérité-Film, auch wenn er nichts bei K3 verloren hätte. Ein echter Schwachpunkt in der Programmierung.
Vielleicht wäre eine Podiumsdiskussion mit der Auswahljury für das Festival angesagt?
Zeit für eine Zwischenbilanz. Gibt es bei den Langfilmen einen gelungeneren Film?
Gibt es! Wie wäre es mit dem Kinderfilmprogramm? Wo bleibt der Weihnachtsmann? von Slobodan Maksimovic, SLO/HR/LU/SK 2022, 2,35:1, 83 Minuten, deutsche Fassung!
Sowie das sehenswerte Vorprogramm: KINDER MACHEN KINO. Die Stimme der Wa(h)l, Laufzeit: 12 Minuten.
Was gibt es Besseres als im Kino so richtig herzhaft zu lachen? Diese beiden Kinderfilme sorgen für beste Laune für Kinder aller Altersgruppen und für Erwachsene. Daher: ein ganz großer Tipp für alle! Danke an Fritz Hock und seinem Team, dass ihr diese Filme programmiert habt!
Weitere Tipps im Kurzfilmprogramm:
Hier ist es noch schwieriger eine Empfehlung zu treffen, es gibt einfach zu wenig Informationen zu den Filmen, aber eine kleine Auswahl will ich dennoch vorschlagen:
Inhaltlich und formal sehr gelungen ist:
Lichthöhe, von Thomas Hörl, Peter Kozek, Victor Jaschke, A 2021, Laufzeit 29,50. (!) Eigentlich gehört dieser Film mit seiner beachtlichen Laufzeit von 29,50 Minuten nicht mehr zu den Kurz- sondern zu den mittellangen Filmen. Aber es wäre wirklich ein Jammer wäre dieser schöne Experimentalfilm wegen seiner Überlänge nicht bei K3 zu sehen. Daher: vielleicht einer der besten Filme des Festivals.
Weiters, im selben Programmblock zu bestaunen:
Armenia, von Jaqueline Rauter, A 2022, 38,25 Minuten Laufzeit (!) Ebenfalls weit über der Zeitgrenze für Kurzfilme und bereits (richtiger Weise bei den mittellangen Filmen einzuordnen) Aber in Villach nimmt man es mit solchen Kleinigkeiten nicht so genau und das ist auch gut so! Dennoch hat „Armenia“ seine Probleme, denn inhaltlich wäre dieses schöne Drama nicht uninteressant, besonders die langen Einstellungen gehören zu einem bewehrten Ausdrucksmittel der Filmemacherin Jaqueline Rauter. Aber, hier scheint sie diese Filmsprache doch etwas zu sehr ausgereizt zu haben, was wahrscheinlich die überlange Laufzeit begründet. Was hier aber wirklich zu diskutieren ist, ist das falsch gewählte Filmformat von 16:9 und das Schwarzweiß, das nie Schwarzweiß, sondern (leider) Grau ist und so, den interessanten Inhalt formal stört, was sehr schade für den Film ist. Dennoch: unbedingt ansehen, zumal „Lichthöhe“ und „Armenia“ im selben Programmblock zu bestaunen sind. Ein großes Lob an die Programmierung!
Soweit von mir. Viel Spaß beim K3 Film Festival 2022 in Villach und vielen Dank an den unermüdlichen Cineasten Fritz Hock und seinem Team für die Mühe und Arbeit, was nicht selbstverständlich ist!
PS.: Empfehlungen, die ich nur aus dem Programm kenne:
Piccolo corpo/Kleiner Körper, von Laura Samani, I/F/SLO 2021, 1,85:1, 89 Minuten OmenglUt. Einspielergebnis in Italien: 168.000,-- Euro.
Interessanter Frauenfilm aus dem Friaul über die weibliche Selbstbestimmung und die Suche nach Hoffnung. (Programmtext)
3xKino aus Kärnten:
Alpenland, von Robert Schabus, A 2022, 88 Minuten
Disappearing / Izginjanje (Verschwinden), Andrina Mračnikar, A/SLO 2022, 98 Minuten
Rubikon, Magdalena Lauritsch, A 2022, 110 Minuten

Grüße aus Paris, Tini Trapp

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