Der neue Villacher Bahnhofplatz ist eine Fehlplanung
Die Hauptfunktion des Villacher Bahnhofplatzes ist eine "Verkehrsstation" und nicht ein "urbaner Platz"! Weil man in dieser Hinsicht von falschen Grundlagen ausging, ist der neu gestaltete Bahnhofplatz ist aus der Sicht von "fahrgast kärnten" eine Fehlplanung.
Das diesbezügliche Architekten-Interview in einer Tageszeitung offenbart unbeabsichtigt schwere Versäumnisse in der Planung des Bahnhofplatzes.
Die Architekten bezeichnen den Platz als „urbanen Platz“, weil er von hohen Häusern umgrenzt sei. Weiters erwähnen die Architekten die bekannte Tatsache, dass sich die Stadt vorher nicht mit den ÖBB abgesprochen und letztere ein Veto eingelegt hat.
Damit sind die beiden Hauptursachen der Fehlplanung genannt.
Der Bahnhofplatz wird nicht von „hohen Häusern“ dominiert, sondern – nomen est omen – vom Hauptbahnhof. An den frequenzstärksten Bahnhof Kärntens (ca. 16.000 Personen pro Werktag) schließt sich naturgemäß ein für Stadt und Region wichtiger Busbahnhof an, der eine tägliche Frequenz von geschätzt mindestens 5000 Personen hat.
Schon daraus resultiert die Hauptfunktion des Bahnhofplatzes als "Verkehrsstation" und nicht als "urbaner Platz"!
Die Stadt Villach als Eigentümer und Bauherr hat diese Funktion beiseite geschoben. Andere Dinge wie Bäume, Brunnen etc. waren offenbar wichtiger. Auch die Tiefgarage dient nicht der Zu- und Abfahrt zum Bahnhof, dafür ist die Gratisparkzeit von 10 Minuten zu kurz - im Vergleich dazu beträgt die Gratisparkzeit in der Tiefgarage am Salzburger Hauptbahnhof 20 Minuten).
Da die Verkehrsfunktion natürlich auch den Stadtverantwortlichen bekannt war, wäre es die allererste Aufgabe gewesen, vor der Umplanung Kontakt mit den Verantwortlichen der ÖBB aufzunehmen. Freilich haben sich auch die ÖBB nicht durch sonderliche Aktivitäten ausgezeichnet.
So hat die Stadt darauf los gebaut, ohne das Projekt mit den ÖBB abzustimmen, was zu dem erwähnten Veto geführt hat. Übrig bleiben dabei nicht nur beeinträchtigte Personen und Taxilenker, sondern vor allem die Benützer öffentlicher Verkehrsmittel. Diese müssen nunmehr lange Wege vom Bahnhof zu den jeweiligen Busbahnsteigen zurücklegen und dabei noch dazu eine stark frequentierte Straße überqueren. Der Umstand, dass auf dem neu gestalteten Platz an jedem Schultag morgens zwei Polizisten zur Verkehrssicherung eingesetzt werden müssen, spricht Bände!
Fazit:
Der neu gestaltete Bahnhofplatz ist aus der Sicht von "fahrgast kärnten" eine Fehlplanung, weil man von falschen Grundlagen ausging. Lobenswert sind die nachträglich verbesserten Informations- und Blindenleitsysteme. Allerdings kann man den Schaden damit nur mehr gering halten.
Abschließend sei darauf hingewiesen, dass "fahrgast kärnten" erst nachträglich bei den Informationssystemen in die Planung eingebunden wurden.
Homepage von "fahrgast kärnten":
--> http://www.fahrgast-kaernten.at
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