Birgit Pipp im Interview
Erste Frau an der KTS-Spitze
Mit 1. November übernahm Birgit Pipp nach Gerfried Pirker (Pension) die Schulleitung der Kärntner Tourismusschule in Villach. Wir stellen die neue Direktorin im Interview vor.
DRAUSTÄDTER: Frau Pipp, wie kam es dazu, dass Sie die Schulleitung übernommen haben?
Birgit Pipp: Ich bin jetzt das 17. Jahr an der Schule und war viele Jahre Administratorin an der KTS. Dadurch habe ich sehr viel über die Verwaltung einer Schule gelernt. Aus dem heraus ist mein Wunsch entstanden, eine neue Herausforderung anzugehen. Ich sehe die KTS mit ihren ca. 300 Schülern als eine große Klasse, wo ich jetzt die Möglichkeit habe, als – meines Wissens – erste Frau die KTS zu leiten. Ich denke mir, dass ich einiges bewirken kann.
Wie sieht Ihr eigener beruflicher Werdegang aus?
Ich habe acht Jahre das Gymnasium besucht, wollte aber eigentlich gerne in die Hotelfachschule. Das hat sich damals nicht ergeben. Jetzt bin ich zwar nicht als Schülerin, aber in anderer Funktion hergekommen (lacht). Nach meiner Matura habe ich Englisch und Französisch auf Lehramt studiert.
Was möchten Sie als Schulleiterin Ihren Schülern mitgeben?
Einerseits das Wissen, dafür hab ich ein tolles Kollegium. Extrem wichtig ist mir aber die menschliche Weiterentwicklung gerade in diesem Alter. Jeder soll wissen, dass er oder sie großartig ist, dass man Fehler machen und aus ihnen lernen kann. Ich will auch, dass meine Schüler lernen, Unangenehmes anzusprechen und zu hinterfragen, dass sie sich nicht zu „Ja-Sagern“ entwickeln, sondern sich trauen, Bedenken zu äußern. Unsere Schüler sind 14 bis 19 Jahre alt, ein sehr spannendes Alter. Und auch ich lerne viel von den Jugendlichen, man bleibt dadurch auch selbst jung.
Ist der Tourismus (noch) ein attraktives Arbeitsfeld? Was bietet er jungen Menschen?
Man arbeitet da, wo andere Urlaub machen und erlebt viel. Wenn die Jungen ins Ausland gehen, werden sie zu Weltenbürgern. Der Job ist sehr vielfältig und für junge Leute absolut attraktiv. Wir haben in den ersten Klassen auch steigende Anmeldungen.
Wie ist Birgit Pipp privat?
Ich wohne in Nötsch im Gailtal, bin 50 Jahre alt und habe zwei Kinder. Mein Sohn ist auch Absolvent der KTS, meine Tochter hat am CHS maturiert. Mein großes Hobby ist das Wandern, am liebsten auf den Lussari – im Winter wie im Sommer. Den alten „Büßerweg“ gehe ich aber nicht deshalb so gerne, weil ich so viele Sünden habe (lacht).
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