Neue Villacher Unternehmer
Mutig in die Selbständigkeit

Birgit Schäfer, Biramik | Foto: MeinBezirk.at
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Von Keramik über Blumen bis hin zu Stoffen und mehr – in der Villacher Innenstadt gibt es viele kleine, eigenständig geführte Geschäfte. Was braucht es, um den Schritt zu wagen?

Adriano De Carlo, Schokoladengeschäft: „Mit "Cuore di Cioccolato" habe ich mich zum ersten Mal selbständig gemacht, davor war ich unter anderem bei Infineon beschäftigt. Ich wollte aber immer lieber für mich selbst arbeiten, da ich meine eigenen Entscheidungen treffen möchte, ohne einen Chef zu fragen. Das Geschäft ist ein Traum für mich und ich freue mich schon auf die neuen Herausforderungen, mir zur Seite stehen anfangs meine Frau und meine Tochter, eventuell wird es später auch Mitarbeiter geben. Ich bin natürlich schon gespannt, wie Kunden meinen Laden annehmen werden. Mein Tipp für andere: Einfach machen! Man sollte sich nicht zu viele Sorgen machen. Wenn man ein Konzept und eine Idee hat und man spürt, dass es was werden könnte, dann sollte man keine Scheu haben. Egal, wie alt man ist. Ich bin jetzt selbst 49 Jahre alt und wage den Schritt. Wenn man eine positive Einstellung hat, wird es eher gelingen, als wenn man sich zu viel hineinsteigert.“

Yvonne Bozanovic, Selbstmachbar: „Die Selbstmachbar ist mein erstes stationäres Geschäft, davor hatte ich bereits wöchentlich einen Marktstand am Bio-Markt am Hans-Gasser-Platz, wo ich meine selbstgenähte Kindermode verkauft habe. Zu dieser Zeit war ich jedoch nebenbei auch in einem Angestelltenverhältnis. Die größte Schwierigkeit für mich persönlich war tatsächlich der richtige Zeitpunkt. Ein Angestelltenverhältnis hat ja durchaus Vorteile. Wenn es finanziell gar nicht mehr gehen würde und ich vielleicht sogar Schulden machen müsste, würde ich mich aus heutiger Sicht wieder für ein geregeltes Einkommen entscheiden. Der größte Vorteil ist natürlich die Flexibilität und dass ich etwa auch meine Kinder mitnehmen kann, wenn ich sonst keine Betreuung für sie habe. Angst vor der Selbständigkeit hatte ich keine – wenn man genug Ehrgeiz hat und an seine Idee glaubt: Just do it! Ich hatte ja bereits genügend Kunden, sodass ich zumindest meine Fixkosten von Anfang an immer decken konnte. Dies habe ich mir im Vorfeld auch durchgerechnet, daher wusste ich, es muss einfach klappen. Und auch wenn ich mehr Stunden arbeite: Es fühlt sich nicht nach Arbeit an. Alles, was mir keine Freude bereitet geb ich einfach ab…“

Petra Lammegger und Julia Steinwender, Blütenpoesie: „Die Blütenpoesie ist unser erstes Geschäft, mit dem wir uns selbstständig gemacht haben. Die größte Schwierigkeit war für uns, den Schritt zu wagen, sich drüber zu trauen. Am Anfang waren wir ziemlich hin und hergerissen, ob es für uns die richtige Entscheidung ist. Finanzielle Ungewissheit war für uns manchmal auch ein Thema. Da wir beide Kinder haben, war die Vereinbarung mit der Familie und der Selbstständigkeit auch ein Punkt, über den wir uns viele Gedanken gemacht haben. Der Vorteil an der Selbstständigkeit ist für uns, dass wir unsere Kreativität ganz ausleben können und unsere Zeit selbst einteilen dürfen. Es macht uns großen Spaß, Entscheidungen zu treffen und den Tagesablauf zu organisieren. Derzeit können wir uns nicht vorstellen, wieder in ein Angestelltenverhältnis zu wechseln. Unser Rat ist, sich selbst viel mehr zuzutrauen und mutig zu sein. Man soll ganz bei seinen Träumen und Zielen bleiben und keine Negativität zulassen. Wenn man hinter seinen Ideen steht, spüren das auch die Kunden. Nur so kommt man authentisch rüber. Die Aufregung vor der Eröffnung war sehr groß. Wir haben uns diesen großen Schritt lange und gründlich überlegt. Die Arbeit empfinden wir gar nicht so als Arbeit. Wir beide blühen in unserer Rolle so richtig auf.“

Birgit Schäfer, Biramik: „Der Keramik-Laden in der Lederergasse ist mein erstes Erlebnis mit der Selbständigkeit, die Eröffnung war im September dieses Jahres. Davor war ich in einem Angestelltenverhältnis mit einem fixen Einkommen. Der Vorteil ist jetzt, dass ich mir selbst meine Zeit einteilen kann. Andererseits muss ich natürlich immer schauen, dass genug Geld reinkommt. Man arbeitet sicher mehr, aber es macht auch total viel Spaß. Die Arbeit fühlt sich nicht so an wie Arbeit, daher macht man automatisch mehr. Ich habe davor drei Jahre überlegt, ob ich den Schritt wagen sollte… Dann dachte ich mir, ich probier es einfach mal. Zu verlieren habe ich nicht viel, Arbeit findet man immer wieder. Sollte es nicht klappen, bin ich finanziell nicht komplett am Ende, auch wenn ich natürlich Geld hineingesteckt habe. Man muss es sich immer durchrechnen, ob es sich wirklich ausgeht. Aber ich bin froh, dass ich diesen Schritt gemacht habe. Jeder Tag ist anders!“

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