Internet fordert die Polizisten
Armin Onitsch, Leiter des Fachbereichs für Gewaltdelikte, spricht über Aufgaben und Herausforderungen.
VILLACH (aju). Armin Onitsch ist seit Kurzem der Leiter des Fachbereiches für Gewaltdelikte im Stadtpolizeikommando Villach. Welchen Aufgaben, Problemen und Herausforderungen sich die Polizei in diesem Bereich stellen muss, erklärte er im Gespräch mit der WOCHE.
Schwere Delikte
Zu den Aufgaben im Bereich Gewaldelikte gehören vor allem schwere Vergehen wie Tötungsdelikte, Menschenhandel, Delikte gegen sexuelle Integrität oder auch die Teilnahme an einer Obduktion. "Aufgrund der jahrelangen Tätigkeit auf dem Gebiet der Bearbeitung von Gewaltdelikten, gibt es kaum eine Deliktsform, mit der wir nicht konfrontiert waren", sagt Onitsch.
Gefordert werden wir in den letzten Monaten mit dem Ansteigen von den sogenannten ’Cybercrime‘-Delikten.
Hohe Aufklärungsquote
Trotz der Schwere der Verbrechen kann man aber auch eine 90-prozentige Aufklärungsquote vorweisen. "Gefordert werden wir in den letzten Monaten mit dem Ansteigen von den sogenannten ’Cybercrime‘-Delikten." Immer mehr Täter nutzen nämlich Computersysteme und Internetforen um ihre Opfer zu verfolgen oder mit Sexvideos zu erpressen. In Fachkreisen wird dieses Vorgehen Sextorsion genannt.
Verschleierungsmöglichkeit
Vor allem die Möglichkeit der Verschleierung ,die das Internet bietet, erschwert die Ermittlung der Täter. "Dazu kommt noch, dass sich diese Tätergruppen oftmals im fernen Ausland befinden und eine Strafverfolgung nicht möglich ist", sagt Onitsch. Die Klärung solcher Delikte gelingt also nur in Zusammenarbeit mit IT-Spezialisten.
Gewalt und Stalking
Außerhalb des Internets ist der Großteil der Verbrechen in Villach allerdings im Bereich der Gewaltdelikte und leichten Körperverletzungen sowie Drohungen und Stalking angesiedelt.
Hohe Streifentätigkeit
Erhöhte Gewalt bekämpft das Stadtpolizeikommando hier mit erhöhter Streifentätigkeit sowie durch uniformierte Beamte und Kripostreifen. "Speziell ausgebildete Kriminalpräventionsbeamte sensibilisieren in Schulen und anderen Institutionen."
Derzeit sei man aber im Fachbereich gut aufgestellt. "Ständige Erfolge und Lob tragen auch zur Motivation bei. Mein Ziel für die Zukunft ist zudem, dass am Ende eines jeden Tages die Kollegen sagen, dass ich meinen Job gut mache und wir alle gesund nach Hause gehen", erklärt Onitsch.
Zur Person
- Name: Armin Onitsch
- Werdegang: Seit seiner Kriminalbeamtenausbildung 2003/2004 in der Sicherheitsakademie in Traiskirchen (SIAK) ist er im Kriminaldienst in Villach. Ab 2014 war er stellvertretender Fachbereichsleiter, nun ist er Fachbereichsleiter.
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