Richard Pfeiler rechnet mit Günther Albel und der Villacher SPÖ ab
VILLACH. Gestern wurde er mit großer Mehrheit aus dem SPÖ-Gemeinderatsklub ausgeschlossen (lesen Sie hier), heute schlug Ex-Vizebürgermeister Richard Pfeiler bei einer Pressekonferenz zurück: Er nannte den Ausschluss einen "beschämenden Akt", um einen parteiinternen Kritiker "mundtot" zu machen. Dies sei "weitab von demokratischen Vorgängen". Das Sittenbilder SPÖ Villach sei ein trauriges.
Schiedsgericht
Pfeiler werde den Ausschluss bekämpfen, wenn es sein muss, bis zum Schiedsgericht der Bundespartei. Er zählte bei der Pressekonferenz mehrere Verfahrensfehler rund um die gestrige Abstimmung zu seinen Ungunsten auf. Unter anderem sei die Zusammensetzung des Gemeinderatsklubs nicht korrekt gewesen.
"Wurde gemobbt"
In den vergangenen Monaten, sagte Pfeiler, sei er von Teilen der SPÖ "gemobbt" worden. Als Beispiel nannte er Klubobmann Harald Sobe, der mit ÖVP und FPÖ schon lange Gespräche für Mehrheiten im Gemeinderat führe, für den Fall, dass Pfeiler nicht mehr mit der Parteilinie abstimme. "Das ist lächerlich, ich habe nie auch nur angedeutet, gegen die Partei stimmen zu wollen", sagt Pfeiler. Dass ihm von Bürgermeister Günther Albel "Intrigen" vorgeworfen würden, sei "absurd": Dafür habe Albel bisher keine Beweise vorliegen können.
Pfeiler wird Slug klagen
Gegen ein Facebook-Posting von Ex-Klubobmann-Stellvertreter Christopher Slug werde er gerichtlich vorgehen. Slug hatte Pfeiler ein Vergehen vorgeworfen, für das Pfeiler einst verurteilt worden war. Die Strafe ist allerdings getilgt, damit darf man die Tat nicht mehr thematisieren.
"Mangelnde Führungsqualität"
Zur Amtsführung von Bürgermeister und Parteichef Günther Albel sagte Pfeiler, dass man sich eigentlich für die Politik der vergangenen zwei Jahre bei den Villachern entschuldigen müsse. Von Albel sei er bitter enttäuscht, mit Sozialdemokratie habe seine von "mangelnder Führungsqualität" gekennzeichnete Politik nichts zu tun. Der Bürgermeister sei zudem ob der vielen Ermittlungen, die gegen ihn im Laufen seien, nur mehr "eingeschränkt handlungsfähig".
Plan V vorlegen
Pfeiler werde nun als "wilder Abgeordneter" im Stadtparlament arbeiten. Als erstes werde er einen "Plan V" für Villach vorlegen – mit konkreten Maßnahmen, wie man die Stadt attraktivieren könne. So solle man mit den Kelag-Fonds-Millionen Häuser in Villach ankaufen und leistbares Wohnen in der Altstadt ermöglichen.
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