Villachs FP-Mandatar Wilhelm Fritz erhielt Post vom Staatsanwalt
VILLACH. Es war einer der großen Aufreger des Villacher Politjahres 2016: Als Anfang August die Fraktionen ÖVP, FPÖ, Grüne, Erde und Neos gemeinsam aus dem Gemeinderat ausziehen wollten, um die von der SPÖ eingefädelte Entmachtung von ÖVP-Stadtrat Peter Weidinger zu verhindern, bleibt einer sitzen – und vereitelte den Coup: Wilhelm Fritz, Mandatar der FPÖ. Damit hatte die SPÖ die nötige Mehrheit, um Weidinger die Arbeit wegzunehmen.
Blamage und Rätselraten
Die Blamage für die FP-Bosse Erwin Baumann und Elisabeth Dieringer-Granza war perfekt, das Rätselraten begann: Warum ist Fritz nicht mit aus dem Sitzungssaal ausgezogen? Vermutungen kamen auf, Gerüchte. Sie gipfelten in einer anonymen Anzeige bei der Staatsanwaltschaft. Der Vorwurf: Fritz habe von der SPÖ, namentlich von Günther Albel, das Angebot eines Jobs für ein Kind bzw. Enkelkind erhalten, wenn er im Sitzungssaal sitzenbliebe. Eine Tageszeitung berichtete (lesen Sie hier) von diesem "Sachverhalt", die WOCHE entkräftete schon damals: Fritz ist kinderlos, das vermeintliche Korruptionsangebot also absurd (lesen Sie hier).
Staatsanwalt meldet sich
Über die Dauer des Verfahrens machte sich zuletzt sogar das Wiener Wochenmagazin NEWS lustig (lesen Sie hier). Nun erhielt Fritz Post vom Staatsanwaltschaft. Die für ihn erfreuliche Nachricht: Das Verfahren gegen ihn wurde eingestellt, da es keine Hinweise auf gesetzeswidriges Handeln gebe. Eine genaue Begründung müsste Fritz separat anfordern. "Aber das interessiert mich nicht", sagt er zur WOCHE: "Hauptsache vorbei."
Beschluss benötigt
Fritz hatte nach einigem Schweigen im Sommer des Vorjahres seinen Nicht-Auszug damit begründet, dass in besagter Sitzung eine wichtige Entscheidung für einen Wasserversorgungsverband getroffen wurde, dessen Obmann er sei. Er habe also einen beschlussfähigen Gemeinderat benötigt.
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