Heilkräuter
Auf Fachwissen der Apotheker vertrauen

- Pflanzliche Medizin ist in letzter Zeit ein großes Thema. Man sollte sich jedoch bei den richtigen Quellen informieren.
- Foto: VitalikRadko/Panthermedia
- hochgeladen von Pia Pilsbacher
Das Interesse an natürlichen Heilmitteln ist in letzter Zeit groß. Wer ihr gesundheitliches Potenzial voll ausschöpfen möchte, sollte sich über die richtige Anwendung informieren.
BEZIRK VÖCKLABRUCK, VÖCKLAMARKT. Heilkräuter kommen in allen erdenklichen Formen: Von Tees über ätherische Öle, Tinkturen, Kapseln bis hin zur Salbe kann man eine breite Palette entdecken. Sie blicken auf eine lange Tradition zurück und werden als "harmlosere" Alternativen zu klassischen Medikamenten gefeiert, mögliche Nebeneffekte dabei jedoch oft ausgeblendet. Claudia Meinhart von der Edelweiss-Apotheke in Vöcklamarkt empfiehlt bei Interesse, sich beraten zu lassen, damit der wirksamen Nutzung von Heilpflanzen nichts mehr im Wege steht.
Heilendes aus der Natur
Besonders oft können bei Husten, Erkältungen und Magen-Darm-Beschwerden Erfolge mit der Anwendung von Heilkräutern erzielt werden. Efeu und Thymian wirken schleimlösend bei Husten, gegen Krämpfe im Verdauungstrakt kann ein Tee mit Pfefferminze, Fenchel, Anis oder Kümmel Abhilfe schaffen. Bei Durchfall helfen zudem noch Salbei- und Kamillentee. Wer einen Garten hat, findet Heilkräuter wahrscheinlich auf der eigenen Wiese: Spitzwegerich, Brennnessel oder Löwenzahn können sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Auch viele häufig daheim angebaute Gewürzkräuter zählen dazu. Jedoch warnt Meinhart: "Prinzipiell sollte man nur Pflanzen ernten, die man gut kennt." Verwechslungen können unliebsame Folgen nach sich ziehen, auch über den richtigen Erntezeitpunkt sollte man informiert sein. Schließlich können Pflanzen auch giftig sein.
Gut informiert wirkt am besten
Eine professionelle, individuelle Beratung zu pflanzlicher Medizin hält Meinhart grundsätzlich für unerlässlich, denn jedes wirksame Mittel kann zusätzlich unerwünschte Effekte haben. "Pflanzlich heißt nicht automatisch harmlos", betont die Apothekerin. Besonders auf Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten ist zu achten, auch bei Nahrungsergänzungsmitteln. Woher man die Informationen über Heilkräuter bezieht, kann einen großen Unterschied machen: Apotheken sind gute Anlaufstellen, hier helfen ausgebildete PharmazeutInnen gerne weiter und die Qualität der Produkte ist sichergestellt. "Warnen würde ich davor, unkritisch Empfehlungen aus dem Internet zu übernehmen. Verwechslungen beim Pflanzennamen oder schlechte Qualität können schlimmstenfalls zu Schäden führen", gibt Meinhart zu bedenken. Informationen aus dem Internet seien für Laien oft schwierig einzuschätzen. Stattdessen sollte man ExpertInnen vertrauen, die über die erforschten und traditionell bewährten Anwendungen von Heilpflanzen Bescheid wissen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.