Frei leben – ohne Gewalt
16 Tage lang gegen Gewalt an Frauen

Vertreter von Hilfsorganisationen, Klinikum, Polizei, Stadt und BH setzten in Vöcklabruck ein Zeichen gegen Gewalt. | Foto: Impuls Kinderschutzzentrum/Familienberatung
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  • Vertreter von Hilfsorganisationen, Klinikum, Polizei, Stadt und BH setzten in Vöcklabruck ein Zeichen gegen Gewalt.
  • Foto: Impuls Kinderschutzzentrum/Familienberatung
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Im Bezirk gibt es viele Institutionen, die den Betroffenen Schutz bieten und ihnen beratend zur Seite stehen.

BEZIRK VÖCKLABRUCK. Am 25. November war der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Um ein sichtbares Zeichen zu setzen, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen nicht toleriert werden darf, hissen auch zahlreiche Institutionen und Gemeinden im Bezirk die Gewaltschutzflagge der Aktion „Frei leben – ohne Gewalt“ bis zum 10. Dezember.

Im Frauenhaus Vöcklabruck suchten bis zum Dezember 25 Frauen und 14 Kinder Schutz und Unterkunft. Dies entspricht einer Gesamtauslastung von 87 Prozent. Im Laufe des Jahres musste die Hilfseinrichtung fünf Frauen wegen Platzmangels abweisen und in andere Häuser vermitteln. Zu der Betreuung im Haus kamen noch 275 ambulante Beratungsgespräche und über 350 Nachbetreuungskontakte hinzu. „Wenn Nachbarinnen, Bekannte, Verwandte den Verdacht haben, dass eine Frau von häuslicher Gewalt bedroht oder betroffen ist, sollen sie versuchen, mit der Frau Kontakt aufzunehmen, ihr die Nummer vom Frauenhaus – 07672/22722 – geben und dann, wenn sie tatsächlich Gewalthandlungen hören, die Polizei rufen", so Gudrun Steiner, Obfrau des Vereins Haus für Frauen in Not im Bezirk.

Ein Anruf kann Leben retten

Viele bekommen Gewalt an Frauen bei Nachbarn oder Bekannten mit, scheuen sich jedoch davor, in die Privatsphäre einzugreifen und aktiv zu werden. "Oft wird Gewalt einfach als einmaliger 'Ausrutscher' abgetan und nichts unternommen, weil man sich nicht einmischen will. Hier braucht es mehr Zivilcourage. Bekannte oder auch unbeteiligte Dritte müssen in solchen Situationen mutig sein und die Polizei kontaktieren", erzählt Michael Eichinger, Beamter für Kriminalprävention am Bezirkspolizeikommando Vöcklabruck. Ein Gruppe, die bei dieser Thematik leider oft übersehen wird, sind die Kinder. "Auch wenn die Kleinen selbst nicht von Gewalt betroffen sind, ist häusliche Gewalt immer ein traumatisches Erlebnis. Hier wird noch zu wenig Rücksicht genommen", so Eichinger. Er merkt an, dass der Bezirk Vöcklabruck in dieser Hinsicht aber gut aufgestellt ist. Einrichtungen wie das Impuls Kinderschutzzentrum in der Bezirkshauptstadt leisten hervorragende Arbeit. Kindern und Jugendlichen wird dort bei Krisensituationen in Familien, Gewalt und bei Fällen von Missbrauch oder Vernachlässigung geholfen. Kostenlose und anonyme Beratungen, Psychotherapie sowie psychosoziale und juristische Prozessbegleitung sind nur ein Teil des Angebots. Auch das Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck beteiligt sich an der Aktion „Frei leben – ohne Gewalt“. Das Krankenhaus erstrahlt im Aktionszeitraum in oranger Farbe, um ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen. Zusätzlich wurde eine Opferschutzgruppe eingerichtet. Deren Mitglieder sind nicht nur Ansprechpersonen für Betroffene, sondern auch zuständig für die Sensibilisierung, Schulung und Unterstützung der Mitarbeiter im Umgang mit Patientinnen und Patienten, die Opfer von Gewalt sind.

Bei folgenden Anlaufstellen bekommen Frauen und Mädchen Unterstützung:

Frauenhaus Vöcklabruck
Stelzhamerstraße 17,
Vöcklabruck
Tel.: 07672/22722
office@frauenhaus-voecklabruck.at

Quartier 16
Salzburger Straße 16,
Vöcklabruck
Tel.: 0676/88805 6104
quartier16@franziskanerinnen.at

Impuls Kinderschutzzentrum
Stelzhamerstraße 17,
Vöcklabruck
Tel.: 07672/27775
impuls@sozialzentrum.org

Nora Familienberatung
Schlosshof 6/2, Mondsee
Tel.: 0664/1050055
info@nora-beratung.at

Mehr dazu finden Sie online unter frauenreferat-ooe.at

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