Anrainer auf Barrikaden

- Links das Kulturzentrum, rechts ein neuer Wohnbau. "Probleme sind vorprogrammiert", befürchten die Anrainer.
- Foto: Bürgerinitiative
- hochgeladen von Alfred Jungwirth
Bewohner sind gegen eine Sonderwidmung für ein "Kultur- und Gebetshaus" im Unterstadtgries.
VÖCKLABRUCK. Die Wogen rund um die Nutzung des alten Wohlmuth-Gebäudes gehen hoch. Das Haus gehört seit einigen Jahren dem Bosnisch-Österreichischen Kulturverein Vöcklabruck. Weil keine entsprechende Widmung vorlag, hatte die Stadt die Nutzung als Vereinslokal und Gebetshaus untersagt. "Zurecht", bestätigte Anfang dieses Jahres auch das Landesverwaltungsgericht. Der Kulturverein hatte daraufhin einen Antrag auf Umwidmung gestellt. Mit einem mehrheitlichen Beschluss des Gemeinderates wurde das Verfahren auf Umwidmung der Liegenschaft in ein Sondergebiet des Baulandes "Kultur- und Gebetshaus" im Mai eingeleitet.
Anrainer: "Konflikte sind vorprogrammiert"
Gegen die geplante Umwidmung laufen zahlreiche Anrainer Sturm. Sie befürchten, dass ein Veranstaltungsgebäude in dieser Größenordnung auch in der Nacht und an Wochenenden stark frequentiert sein könnte. "Probleme und Konflikte sind somit vorprogrammiert", sagen Robert Ablinger und Martin Lechner von der "Bürgerinitiative Zivilcourage". "Alleine im Umkreis von 50 Meter befinden sich 60 Wohnungen, in denen Bewohner in der Nacht und am Wochenende schlafen." Die Bürgerinitiative fordert vom Gemeinderat eine seriöse, sachliche Diskussion "wie bei jedem anderen Gewerbebetrieb auch". Die Frist für Stellungnahmen zur geplanten Umwidmung läuft Ende dieser Woche, am 11. August, ab.
Brunsteiner: "Verstehe beide Seiten"
"Ich habe Verständnis für die unmittelbaren Anrainer, aber auch für den Kulturverein", sagt Bürgermeister Herbert Brunsteiner. Das geplante Zentrum sei nicht mitten in einem Wohngebiet, sondern am Rand. "Aber es gäbe bessere Standorte", räumt auch der Bürgermeister ein. Eine wichtige Rolle in diesem Umwidmungsverfahren komme der Raumplanung des Landes zu.
Gegen den Verein "Bürgerinitiative Zivilcourage" hat Brunsteiner übrigens eine Klage eingebracht. Dieser habe fälschlicherweise behauptet, er, Brunsteiner, habe beim Verkauf des Wohlmuth-Gebäudes an den Kulturverein vermittelt.
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