Armutsnetzwerk: Diesen Weg weitergehen

- Vöcklabruck soll den "Weg der Menschlichkeit weiterführen" wünschen sich Bert Hurch-Idl und Sr. Angelika Garstenauer.
- hochgeladen von Alfred Jungwirth
Gegen ein sektorales Bettelverbot und für den eingeschlagenen Weg plädieren Sr. Angelika Garstenauer und Bert Hurch-Idl.
VÖCKLABRUCK. Im Vorfeld des nächsten Runden Tisches zum Thema Betteln in der Innenstadt am 2. März bekräftigen die Vertreter des Armutsnetzwerks Vöcklabruck ihre Forderung, den eingeschlagenen "Weg der Menschlichkeit" in der Bezirksstadt weiterzuführen. "Ein sektorales Bettelverbot ist keine Lösung des Problems", betonen Bert Hurch-Idl und Sr. Angelika Garstenauer, Generaloberin der Franziskanerinnen.
Seit mehreren Monaten gilt auf dem Stadtplatz eine freiwillige Beschränkung auf maximal fünf Bettler. Während Bürgermeister Herbert Brunsteiner die Entwicklung trotzdem als unbefriedigend bezeichnet und wieder ein sektorales Bettelverbot in den Raum stellt, bezeichnet Hurch-Idl diese Lösung als Erfolgsweg. "Auch wenn es zugegebener Weise einige kleine Ausreißer gegeben hat", so Hurch-Idl. Spätestens seit Jahresanfang werde die Regelung aber wieder strikt eingehalten, betont er.
Zuspruch auch von Geschäftsleuten
Nicht nachvollziehbar ist für das Armutsnetzwerk, dass es unter den Wirtschaftstreibenden eine massive Ablehnung der stillen Bettler im Zentrum gibt. "Wir haben viele Gespräche geführt, auch mit Geschäftsleuten", sagt Hurch-Idl. "17 haben sogar unterschrieben, dass sie mit der derzeitigen Lösung einverstanden sind." Kein Verständnis hat man auch beim Netzwerk für aggressives Betteln. Dagegen gibt es aber ohnehin eine Handhabe seitens der Polizei.
Stadt für "soziale Wärme"
Mit ihren Angeboten für Arme und Armutsgefährdete und der geltenden Bettler-Regelung stehe die Stadt Vöcklabruck für "soziale Wärme". "Ein sektorales Bettelverbot würde eine Abkehr von diesem solidarischen und toleranten Image bedeuten", befürchtet Garstenauer.
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