Alten- und Pflegeheime
Beim Pflegepersonal wird es eng
Personalmangel kann dazu führen, dass Heimbetten leer bleiben. So wie derzeit in Ottnang.
BEZIRK (ju). Rund 1.200 Betten stehen in den 14 Alten- und Pflegeheimen im Bezirk Vöcklabruck zur Verfügung. Die Personalsituation im Pflegebereich bereitet den Verantwortlichen jedoch einiges Kopfzerbrechen. "Es ist nicht mehr so einfach wie früher, aber wir schaffen es immer wieder, freie Stellen zu besetzen", sagt Bezirkshauptmann Martin Gschwandtner, der auch Obmann des Sozialhilfeverbandes (SHV) Vöcklabruck ist.
In den SHV-Heimen Attnang-Puchheim, Pfaffing und Neukirchen an der Vöckla gebe es aktuell keine leeren Betten aufgrund von Personalmangel. Das trifft laut Auskunft der Bürgermeister und Amtsleiter auch auf Gemeindeheime zu – unter anderem in Vöcklabruck, Schwanenstadt, Timelkam, Vöcklamarkt oder Mondsee.
Einige leere Betten
Anders ist die Situation im 2016 eröffneten Seniorenheim Haus Barbara in Ottnang, das von den Franziskanerinnen von Vöcklabruck geführt wird. "Während unser Alten- und Pflegeheim St. Klara in Vöcklabruck gerammelt voll ist, sind in Ottnang derzeit nur 60 Betten belegt. Bei Vollauslastung wären es 70", sagt Günter Jakobi, Geschäftsführer für den Bereich Gesundheit und Soziales. "Das Land rechnet mit einer Auslastung von 97 Prozent. Wir könnten ohne weiteres noch acht Plätze belegen, wenn wir die Mitarbeiter dafür hätten", so Jakobi.
Auch er bestätigt, dass es zunehmend schwieriger werde, qualifiziertes Pflegepersonal zu bekommen. Dass Heimbewohner im Regelfall erst ab Pflegestufe 4 aufgenommen werden dürfen, komme erschwerend hinzu. "Je höher die Pflegestufe, desto höher der Personalaufwand", sagt der Geschäftsführer. "Das wird sich irgendwann nicht mehr ausgehen", befürchtet er.
Schwanenstadt baut neu
Auch wenn Heimbetten im Bezirk Vöcklabruck zum weitaus größten Teil noch belegt werden können, so rechnen SHV und Bürgermeister doch mit einer zunehmenden Verschärfung der Personalsituation. In Schwanenstadt wird derzeit das neue Seniorenheim geplant. "Wenn alles gut läuft, soll es Ende 2020 fertig sein", sagt Bürgermeister Karl Staudinger. "Derzeit sind wir noch in der glücklichen Lage, alle 71 Betten belegen zu können. Im neuen Haus werden es 80 sein. Da brauchen wir dann auch mehr Personal."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.