Kritik in TV-Show
"Bist Du deppert!" wirbelt in Vöcklabruck Staub auf

Mit jeder Klospülung finanziere man in Vöcklabruck auch Sport und Kultur mit, so der Vorwurf in der TV-Show. | Foto: 1A-Bilderservice.de/Fotolia
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  • Mit jeder Klospülung finanziere man in Vöcklabruck auch Sport und Kultur mit, so der Vorwurf in der TV-Show.
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Vöcklabrucks Bürgermeister Herbert Brunsteiner ärgert sich über Kritik an Gebühren in TV-Sendung.

VÖCKLABRUCK (ju). Seit Tagen sorgt ein Beitrag in der Puls-4-Show "Bist Du deppert!" für Aufregung in der Bezirksstadt und darüber hinaus. In der Sendung, die sich mit "Steuerverschwendung und anderen Frechheiten" befasst, war Vöcklabruck vorgeworfen worden, in den Jahren 2010 bis 2016 rund 17,5 Millionen Euro zuviel an Wasser- und Kanalgebühren verrechnet zu haben. Die Bürger seien abgezockt und das Geld zweckfremd für Kultur oder Sport verwendet worden, so die Kritik. Sie stützt sich auf Berichte des Rechnungshofes.

"Es ist absolut nicht in Ordnung, so ein Thema auf komödiantische Art und Weise und journalistisch unsauber zu behandeln", sagt Bürgermeister Herbert Brunsteiner (ÖVP). Von einer Abzocke der Bürger könne keine Rede sein, so Brunsteiner. Die Wasser- und Kanalbenützungsgebühren werden den Gemeinden vom Land OÖ vorgeschrieben. Tarife außerhalb der gesetzlich festgelegten Mindest- und Obergrenzen könne man nicht beschließen, heißt es aus dem Stadtamt. "Wir orientieren uns an den Mindestgebühren beziehungsweise liegen nur knapp darüber. Den Wassertarif haben wir schon seit einigen Jahren nicht erhöht", sagt der Bürgermeister. Mit knapp sechs Euro für einen Kubikmeter bei Wasser und Kanal inklusive Steuer liege man unter dem Tarif von anderen Bezirksgemeinden.

Zweckentfremdet verwendet

Richtig sei hingegen, dass die Stadt Vöcklabruck Einnahmen aus Wasser und Kanal "unrechtmäßig" auch für Kultur, Sport und Soziales verwende. Das geschehe aber ausschließlich im Sinne der Bürger und würde auch in vielen anderen Gemeinden so gehandhabt. "Würden wir das nicht tun, könnten wir uns in Vöcklabruck Einrichtungen wie den Stadtbus und das Hallenbad, aber auch den Kulturbetrieb in dieser Form nicht leisten", betont Bürgermeister Brun-#+steiner. Zum Teil werde das Geld aus den Gebühreneinnahmen deshalb auch als eine Art inneres Darlehen verwendet.

Schützenhilfe von Bürgermeisterkollegen

"Das ist eine Frechheit und Gemeinheit sondergleichen", ärgert sich der Bürgermeistersprecher des Bezirkes Karl Staudinger (ÖVP) aus Schwanenstadt über den Fernsehbeitrag. Er sei richtig, dass Gebühren grundsätzlich zweckgebunden verwendet werden müssen. Die Vorgangsweise wie in Vöcklabruck sei in vielen Gemeinden gang und gäbe. "Wenn wir nur das Geld aus Ertragsanteilen und Steuereinnahmen hätten, könnten wir uns vieles nicht leisten", so Staudinger. Schützenhilfe bekommt Brunsteiner vom Attnang-Puchheimer Bürgermeisterkollegen Peter Groiß (SPÖ). Den Beitrag habe er erniedrigend gefunden. "Hier sind zum Gaudium der Bevölkerung gewisse Dinge an den Haaren herbeigezogen worden", wünsche er sich eine ernsthaftere Auseinandersetzung mit diesem Thema.

Zur Sache

So beschreibt der TV-Sender Puls 4 auf seiner Website die Unterhaltungssendung: "Im Rahmen der Puls-4-Show ,Bist Du deppert! Steuerverschwendung und andere Frechheiten’ kämpfen sich bekannte österreichische Comedians auf humorvolle Art und Weise durch den Sumpf der Steuersünden. Moderator Gerald Fleischhacker führt durch die Sendung. Pro Folge lädt er vier bis fünf Kabarettisten, Satiriker und Schauspieler ein. Diese ziehen dann für ihn durchs Land und decken irrwitzige Fälle von Steuerzahlungen auf, die uns jährlich Unsummen an Geldverschwendung bescheren. Von Tirol bis zum Burgenland über Oberösterreich und Kärnten, kein Bundesland wird dabei ausgelassen!"
In der Show vom 11. 12. 2018 haben sich die Comedians mit den Wasser-, Kanal- und Abfallgebühren der Bezirksstadt Vöcklabruck beschäftigt.

Mit jeder Klospülung finanziere man in Vöcklabruck auch Sport und Kultur mit, so der Vorwurf in der TV-Show. | Foto: 1A-Bilderservice.de/Fotolia
Bürgermeister Herbert Brunsteiner: "Wir orientieren uns an Mindestgebühren, die das Land vorschreibt. Von Abzocke kann keine Rede sein."
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