Botschafter für Europa
Martin Höchsmann ist EU-Gemeinderat in Attersee und sieht sich als Sprachrohr in die Gemeinde.
ATTERSEE. "Da ich als aktiver Funktionär in der Gemeinde Attersee schon viel Freizeit aufbringe, kam die Aufgabe als EU-Gemeinderat für mich zuerst nicht in Frage", erinnert sich Vizebürgermeister Martin Höchsmann (ÖVP). "Aber als erneut über unseren Bürgermeister die Anfrage kam, dachte ich an die vielen Vorteile, die wir als EU-Bürger genießen dürfen."
Deshalb entschied sich Höchsmann im Jahr 2016 schließlich doch noch, diese Funktion anzunehmen. Damit ist er das Bindeglied zu Informationen aus der EU und das Sprachrohr in die Gemeinde. So plant er heuer bereits zum zweiten Mal ein "EU-Sommergespräch" am Attersee. Im vergangenen Jahr diskutierten dabei der EU-Abgeordnete Othmar Karas und Nationalrätin Angelika Winzig über die EU.
Positiv, aber nicht unkritisch
Höchsmann sieht die Europäische Union positiv, wenn auch nicht unkritisch. "Wir reisen in viele Länder der EU ohne Grenzen, wir zahlen dort, ohne Geld zu wechseln, und sagen unseren Lieben zu Hause telefonisch Bescheid, ohne über horrende Telefonkosten nachzudenken. Wir bestellen in einem anderen Land ein für uns wichtiges Produkt und bekommen es wegen der vielen Handelsverträge in kurzer Zeit geliefert", zählt er einige Vorteile auf.
Dennoch sei ihm klar, dass nicht alles rund läuft und viele Meinungen aufeinander prallen. An der negativen Stimmung seien jedoch oft die Länder und die Meinungsbildner mit schuld, meint der EU-Gemeinderat: "Es ist halt oft leichter zu sagen 'die in Brüssel' statt miteinander zu arbeiten und Selbstbewusstsein als Europäer zu zeigen." Deshalb sei gerade in der Zeit des Brexit die Frage, wie viel Demokratie Europa braucht und verträgt, ein großes Thema.
Österreich sei ein Land mit großer Treue zur EU. "Österreich und unser Bezirk mit den vielen Auslandsbeziehungen schätzen und genießen viele der Vorteile der EU", meint er. "Sicher zahlen wir als 'Nettozahler'. Früher haben wir halt Marmelade oder Gas dafür bekommen, aber unterstützt wurden ärmere Länder immer. Jetzt sieht man halt mehr, wohin dieses Geld fließt."
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