Bezirksjägertag Vöcklabruck 2019
"Der Wolf ist kein kuscheliges Tier"

Der Wolf sorgte für Diskussionen beim Bezirksjägertag. | Foto: PantherMedia/Jürgen Weber
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Die Zusammenarbeit zwischen Jagd und Landwirtschaft
gewinnt immer mehr an Bedeutung.

VÖCKLAMARKT (rab). "So lange es keine Regelung gibt, dass der Wolf bejagt werden kann, hat er bei uns keine Berechtigung", betonte Bezirksbauernkammerobmann Johann Schachl beim Bezirksjägertag am vergangene Samstag in Vöcklamarkt. Nachdem in anderen Regionen bereits Schafe von Wölfen gerissen wurden, ist dieses Thema nun auch im Bezirk Vöcklabruck präsent. "Es gibt einen Wolf, der hin und wieder aus dem Land Salzburg über den Schafberg zu uns in den Bezirk hereinwandert", bestätigt Bezirksjägermeister Anton Helmberger auf anfrage der BezirksRundschau.

"Es gibt einen Wolf, der hin und wieder aus dem Land Salzburg über den Schafberg zu uns in den Bezirk hereinwandert." – Bezirksjägermeister Anton Helmberger

"Ich habe die klare Meinung, dass niemand in diesem Saal einem Tier die Lebensberechtigung abspricht, aber der Wolf hat in unserer Region keinen günstigen Lebensraum"", betonte Landesjägermeister Sepp Brandmayr in Vöcklamarkt. Ihn stört, dass es Wolf-Stofftiere gibt: "Der Wolf ist kein kuscheliges Tier. Der Wolf ist, war und wird immer ein Raubtier sein." Er fordert eine österreich- oder europaweite Lösung.

Politische Lösung versprochen

"Wenn der Wolf wieder kommt, heißt es einerseits, dass Lebensraum für Wild da ist. Andererseits muss man aufpassen, weil die Vermehrungsrate extrem hoch ist", meinte Landesrat Markus Achleitner. "Ich glaube aber, dass wir auch in diesem Bereich politische Regelungen finden können." So wurden bereits fünf Wolfsbeauftragte nominiert. Zudem übernehme das Land die Kosten bei Schäden. "Es geht aber auch um Präventivmaßnahmen und um die Frage, wie es mit der Bejagung weitergeht."

"Wir haben etliche Flächen zur Aufforstung, da kommen wir um Tannen und Laubhölzer nicht umhin." – Bauernkammerobmann Johann Schachl

Ein zentrales Thema beim Bezirksjägertag war auch die Aufforstung der Wälder nach den Käfer-, Sturm- und Schneedruckschäden. "Wir haben etliche Flächen zur Aufforstung, da kommen wir um Tannen und Laubhölzer nicht umhin", wies Schachl auf das Projekt "Klimafitte Wälder und nachhaltige Jagd" hin.

Jäger bei Aufforstung einbinden

Brandmayr bat die Grundbesitzer, die Jäger einzubinden: "Wo diese Flächen sind, müssen wir in den nächsten zwei bis drei Jahren verstärkt jagen. Es gibt aber auch Baumarten, die ohne Einzelschutz, also Einstreichen, nicht groß werden." Verabschieden müsse man sich vom Einzäunen der Flächen: "Das kostet einen Haufen Geld und kann nicht Wilddicht gemacht werden."

"Wenn's in Gampern brennt, muss ich nicht in Vöcklamarkt löschen." – Landesjägermeister Sepp Brandmayr

Der Landesjägermeister forderte zudem erfüllbare Abschusspläne: "Wir brauchen nicht landesweit einen erhöhten Abschussplan, sondern wir setzen den Plan dort um, wo die betroffenen Flächen sind. Nach dem Motto: Wenn's in Gampern brennt, muss ich nicht in Vöcklamarkt löschen."

Dennoch appelierte er an die Jäger, die Pläne nach Möglichkeit zu überschießen: "So können wir den Grundbesitzern ein Signal geben, dass wir auch bereit sind, mehr zu schießen." Lob für die guten Abschusszahlen (siehe "Zur Sache") ernteten die Jäger von Bezirkshauptmann Martin Gschwandtner.

Erfolg bei Wildschweinen

Wie gute Zusammenarbeit funktionieren kann, zeigte sich 2018 beim Schwarzwild. "Im Attergau haben sich mehrere Jagdreviere zusammengeschlossen", berichtete Schachl und bat auch die Inhaber von Eigenjagden, sich anzuschließen. "Nur so können wir das Problem in Griff bekommen."

Zur Sache

1.800 Jäger im Bezirk Vöcklabruck bejagen 80.542 Hektar in 53 Genossenschaftsjagden, 9.447 Hektar in 21 Eigenjagden und 19.505 Hektar in den Wäldern der Bundesforste.
Hier geht's zu den Ehrungen vom Bezirksjägertag.

Abschussergebnis 2018

Rehwild: 6536 Stück (im Vorjahr 6564 Stück), der Abschussplan wurde bei Böcken zu 98 Prozent erfüllt, bei Geißen und Kitzen zu 102 Prozent
Rotwild: 82 Stück (2017: 100), davon 17 Hirsche
Gamswild: 100 Stück (100), davon 27 Böcke und 26 Geißen
Muffelwild: 21 Stück (25)
Schwarzwild: 176 Stück (224)

Der letzte Wolf
wurde in Österreich im Jahr 1882 geschossen. Seither gilt er als ausgerottet und ist streng geschützt. Das erste Wolfsrudel wurde 2016 in Allentsteig (NÖ) gesichtet. Inzwischen wird die Zahl der Wölfe in Österreich auf rund 20 Tiere geschätzt.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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