Meteorologe
"Dezember 2021 war zu warm"
Der Meteorologe Christian Brandstätter von METEO-data in Seewalchen spricht über das Wetter im vergangenen Dezember.
BEZIRK VÖCKLABRUCK, GMUNDEN. "Der Dezember 2021 fiel im Salzkammergut um ca. 2 Grad zu mild aus und trotz ausreichender Niederschläge war die Schneeausbeute wieder viel zu gering", berichtet Brandstätter. Nur bis zum 11. Dezember zeigte sich zwischendurch ein Hauch von Winter in Form von Schnee, der am 9. mit bis zu 10 cm seinen Höhepunkt erreichte.
Sonne machte sich rar
Ab dem 12. Dezember begann dann aber schon wieder eine ausgeprägte Mildphase, so dass die Schneelandschaft bald einem tristen Grau weichen musste. Die Sonne machte sich überhaupt im Dezember ziemlich rar, da vielerorts nur 75 Prozent der sonst übliche Sonnenscheindauer verzeichnet wurde. Zwar keimte kurz vor Weihnachten nochmals Hoffnung auf, dass es vielleicht doch noch für winterliche Feiertage reichen könnte – schließlich gab es Nachtfröste bis zu -10 Grad und herrliche Reiflandschaften – doch pünktlich am 23. Dezember flutete milde Altantikluft unser Land mit Regen. "Dabei kam es innerhalb 24 Stunden zu einem Temperaturanstieg von fast 20 Grad", so der Wetterexperte.
Regional verursachte der Regen zu Beginn eine massive Glatteisbildung, da die Milderung zuerst in höheren Luftschichten erfolgte und sich erst mit zeitlicher Verzögerung am Boden durchsetzen konnte. Somit verliefen die Feiertage dann trüb, grau und mild und erinnerten eher an triste Novembertage, so dass das Weihnachtstauwetter auch heuer seinem Namen wieder mal alle Ehre machte. Zum Jahresende legte die Milderung sogar noch zu und es wurden rekordverdächtige Temperaturen von über 15 Grad erreicht. Tauwetter setzte daher bis über 2000 m Höhe ein.
"Zwar dürfte der Höhepunkt der milden Witterung jetzt überschritten sein, richtig winterliche Verhältnisse mit Dauerfrost und Schnee für längere Zeit sind allerdings weiterhin nicht in Sicht", so Brandstätter abschließend.
Näheres: www.meteodata.com
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