Diskussion um Innenstadt geht weiter
Die Sommer-Fuzo: Fluch oder Segen?

Seit diesem Jahr gilt die neue Verkehrsregelung in der Innenstadt. Damit sind nicht alle glücklich.  | Foto: Silvia Viessmann
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Sommer-Fuzo oder Begegnungszone? Die Diskussion um den Vöcklabrucker Stadtplatz geht weiter.

VÖCKLABRUCK. Weniger Autos, gleich mehr Aufenthaltsqualität, gleich mehr Profit für die Läden und Lokale am Stadtplatz Vöcklabruck. So in etwa lautet das Prinzip, auf dem die Sommer-Fuzo basiert. Von Juli bis Oktober war der Stadtplatz heuer erstmals autofreie Zone, ab April soll die Regelung wieder gelten. Das freut aber nicht jeden. Die ÖVP würde die Sommer-Fuzo am liebsten wieder aufheben:

"Fast alle Geschäftsinhaber in der Innenstadt klagen über massive Umsatzeinbußen in den Monaten der Sommer-Fuzo, da die Kundenfrequenz zurückgeht"

, sagt Vizebürgermeisterin Elisabeth Kölblinger (ÖVP).

Gratisparken und Begegnungszone

Als ersten Schritt fordert sie eine Verkürzung der Fußgängerzone um die Monate April und Oktober sowie eine Wiedereinführung der 20 Minuten Gratisparken. Langfristig hält sie eine Begegnungszone für die beste Lösung. Für deren Gestaltung sowie fürs Stadtmarketing müssten finanzielle Mittel bereitgestellt werden. Bürgermeister Peter Schobesberger (SPÖ) unterstützt die Forderung nach einer Aufwertung des Stadtplatzes, doch:

"Wegen des schiefgegangenen Finanzausgleichs und hoher Schulden kämpfen wir derzeit um unser finanzielles Überleben. Jetzt mehr Geld in Veranstaltungen zu stecken, heißt weniger Kindergarten-, Krabbelstuben- und Hortplätze."

An der Sommer-Fuzo selbst möchten er und seine Fraktion nicht rütteln. Über eine Verkürzung könne man diskutieren. Das Gratis-Parken sehe er dagegen kritisch. Anders denken die Grünen: Eine Wiedereinführung des Gratisparkens für 20 Minuten sei denkbar. Weiters müsse ein Parkkonzept für die Innenstadt umgesetzt werden.

"Wehren uns gegen Schnellschüsse"

Bei der Sommer-Fuzo wollen sie dagegen nicht so leicht nachgeben:

„Wir nehmen die Probleme der Innenstadt wirklich ernst, wehren uns aber gegen Schnellschüsse“,

sagt Umwelt- und Mobilitätsstadträtin Sonja Pickhardt-Kröpfel. Der heiße August sei für die Innenstadt schon immer ein Problem gewesen. Es bedürfe deshalb einer genauen Analyse.

Das sagen die Geschäftsleute

Roman Huemer-Erber von Erber-Taschen stimmt zu, dass der August generell schwach sei, doch: "Es kommen kaum noch Touristen, kaum Laufkundschaft und nur noch Stammkunden." Er unterstützt deshalb die Forderung, die Sommer-Fuzo abzuschaffen, das Gratisparken zu reaktivieren und ein Parkkonzept für die Innenstadt einzuführen.

Robert Schmid von Skribo Schachtner sieht es ähnlich: "Die Frequenzen gehen deutlich zurück." Er habe rund ein Fünftel weniger Einnahmen. Der Grundgedanke der Sommer-Fuzo sei gescheitert, "weil jeder bis zum Geschäft fahren will."

Michael Neudorfer von der gleichnamigen Buchhandlung sieht es anders. Er habe keine Einbußen. Alle Probleme auf die Verkehrsregelung zu schieben, sei zu einfach. "Wenn der Autoverkehr das Allheilmittel ist, dann bitte, aber ich glaube nicht dran." Er fordert die Politik auf, nicht nur Kaufleute, sondern auch die Kunden zur Fußgängerzone zu befragen.

Kevin Maier von der Broooklyn Bar fände die Idee Sommer-Fuzo an sich gut, die scheitere jedoch an den Parkmöglichkeiten in der Innenstadt. "Wir würden profitieren, wenn wir fußläufig erreichbar wären." Wie die meisten Geschäftsleute am Stadtplatz spricht er sich sowohl für Begegnungszone als auch fürs Gratisparken aus.

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