Probebohrung in St. Georgen im Attergau
Die Suche nach Erdgas beginnt

- Seit Kurzem laufen die Vorbereitungen für die Probebohrungen.
- Foto: Franz Edelmann
- hochgeladen von Silvia Viessmann
Am Lichtenberg in St. Georgen wird eine Gasprobebohrung vorbereitet. In der letzten Septemberwoche will das Öl- und Gasunternehmen ADX dort mit der Suche nach Erdgas beginnen. Kurz vorher, am 14. September, soll vor dem Gemeindeamt dagegen demonstriert werden.
ST. GEORGEN. 780 Millionen Nm³ Erdgas vermutet ADX unter dem Lichtenberg, das sind rund neun Terrawattstunden Energie. Sollte es erschlossen werden können, rechnet das Unternehmen mit einer Förderlaufzeit von zwölf bis 15 Jahren. In Teilen der Bevölkerung regt sich jedoch Widerstand gegen das Projekt.
"Ich sehe nicht, wer davon profitieren sollte, vor allem, wenn man die Klimaaspekte einbezieht"
, kritisiert Hanna Edelmann. Sie ist Teil einer Gruppe Bürger, die sich gegen das Projekt ausspricht. Jedes neue Gasfeld verschlimmere die Klimakrise und kein einziges russisches Gasfeld würde wegen eines neu erschlossenen in Österreich schließen. Auch das Argument, dass Gas aus Österreich für mehr Versorgungssicherheit sorgen könnte, lässt sie nicht gelten:
"Einerseits, weil man nicht garantieren kann, dass das Gas in Österreich bleibt. Und wir hängen auch wegen Verträgen an Russland."
Die teilstaatliche OMV hat ein Abkommen mit dem russischen Gasunternehmen Gazprom über sechs Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr. Das läuft noch bis 2040.
Früher begonnen
Die Arbeiten würden außerdem Anrainer stören, sagt Edelmann. ADX erklärt dazu: „Die Probebohrung selbst wird etwa sechs Wochen dauern, die Testarbeiten im Anschluss weitere sechs Wochen. Damit Anrainer möglichst wenig belastet werden, wurden Lärm- und Lichtschutzwände installiert."
Demonstration am 14. September
Auch die Initiative „Gas bleibt unterm Lichtenberg" will ihren Unmut gegen die Bohrung ausdrücken und veranstaltet deshalb am Samstag, 14. September, um 17 Uhr eine Demonstration vor dem Gemeindeamt. Bürgermeister Friedrich Mayr-Melnhof hat eine gespaltene Meinung zur Bohrung. Grundsätzlich sei er gegen den Ausbau fossiler Energieträger, er wisse jedoch auch, dass man den nicht von heute auf morgen abschalten könne. Ob gebohrt werde oder nicht, liege aber ohnehin nicht in der Hand der Gemeinde.




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