Polizei Schwanenstadt
"Gewalt hat hier keinen Platz!"
Nach einer brutalen Attacke in Schwanenstadt klärt die Polizei über die Folgen von Gewaltdelikten auf.
SCHWANENSTADT. Jedes Wochenende pilgern zahlreiche Nachtschwärmer nach Schwanenstadt, um in den vielen Cafés, Bars und Restaurants am Stadtplatz zu feiern. Das breite Angebot an Nachtgastronomie macht die Stadtgemeinde schon lange zu einem der beliebtesten Partyhotspots im Bezirk Vöcklabruck und darüber hinaus. Doch leider kommen nicht alle Besucher mit friedlichen Absichten. "Vor zehn bis 15 Jahren sind gewisse Leute immer freitags und samstags nach Schwanenstadt gekommen, haben Tätlichkeiten begangen und waren dann wieder weg. Zu dieser Zeit gab es fast jedes Wochenende eine schwere Körperverletzung", erzählt Chefinspektor Werner Thaller, Leiter der Polizeiinspektion (PI) Schwanenstadt. Durch massive Polizeipräsenz und regelmäßige Kontrollen konnte die Situation damals entschärft werden.
Während der Pandemie stand das Nachtleben ohnehin fast völlig still, doch seit dem Ende der Corona-Maßnahmen werden in Schwanenstadt nun erneut mehr Körperverletzungen verzeichnet. "Die Gewaltbereitschaft steigt leider wieder", so Thaller. Kleinere Handgemenge würden beim "Fortgehen" immer wieder vorkommen, doch schwere Körperverletzungen dürfe man auf keinen Fall zur Gewohnheit werden lassen. Die vorwiegend jungen Täter kommen meist nicht aus der näheren Umgebung, oftmals reisen sie extra aus dem Zentralraum zum "Schlägern" an.
Kickboxer drehte durch
Im Dezember 2022 fiel ein 26-jähriger Kickboxer aus dem Bezirk Gmunden durch eine besonders brutale und skrupellose Tätlichkeit auf. In der Nacht zum 8. Dezember griff der arbeitslose Kampfsportler drei Männer (20, 23 und 33) an und schlug sie mit gezielten Fausthieben ins Gesicht bewusstlos. Die Opfer kannte der Täter nicht, zur Attacke kam es ohne jeglichen Grund. "Der 26-Jährige schlug und trat noch auf einen Mann ein, während dieser bereits bewusstlos am Boden lag. Als Kickboxer wusste der Täter genau, was er mit einem Schlag bewirken kann", berichtet Revierinspektor Danner von der PI Schwanenstadt. Nachdem Danner den Täter ausgeforscht hatte, wurde er von der Staatsanwaltschaft Wels wegen absichtlich schwerer Körperverletzung angeklagt. Derzeit sitzt er in der Justizanstalt Wels in U-Haft.
Schwere Folgen für Täter
Dass Gewalt in Schwanenstadt keinen Platz hat, darin sind sich alle einig. "Wir arbeiten gut mit der Stadtgemeinde und den Nachgastronomen zusammen. Keiner will diese Brutalität in Schwanenstadt haben", so Kommandant Thaller. Er erklärt, dass man sich bereits mit einem falschen Schlag das restliche Leben verbauen kann. Bei schwerer Körperverletzung sind Haftstrafen bis zu drei Jahren möglich, bei absichtlich schwerer Körperverletzung können sogar zehn Jahre Haft verhängt werden. Hinzu kommen finanzielle Folgen wie Schmerzensgeld. "Bei bleibenden Schäden müssen die Täter oft ihr ganzes Leben lang zahlen", so die Polizisten. Ebenso dürfen Gewalttätige mit langjährigen Einträgen ins Strafregister rechnen. Schläger sollten auch nicht darauf hoffen, mit der Tat davonzukommen: "Alle schweren Körperverletzungen konnten von unseren engagierten Ermittlern aufgeklärt werden", so Thaller.
Bürgermeisterin Doris Staudinger setzt sich für ein friedliches Miteinander ein: "Schwanenstadt hat ein vielseitiges Nachtleben, und daher ist an den Wochenenden immer etwas los. Neben Vandalismus-Schäden an privaten und öffentlichen Gebäuden kommt es leider vereinzelt auch zu Gewalt-Szenen – wie es auch in anderen Städten immer wieder vorkommt. Diese Vorfälle rücken unsere Nachtgastronomie leider in ein schlechtes Licht, was ganz und gar nicht der Fall ist. Mit diesem Beitrag soll sensibilisiert werden, dass Gewalt beim Fortgehen keinen Platz hat!"
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