Gesundheit
"Läuse lieben alle Haare": So wird man sie wieder los
"Kopfläuse sind kein Zeichen für schlechte Hygiene", sagt Ulrike Kaniak von der Seeapotheke Kammer.
SCHÖRFLING. Sobald die Köpfe zusammengesteckt werden, krabbeln die zwei bis drei Millimeter großen Tiere von einem zum anderen. "Die Läuse können nicht springen und nicht fliegen", so Kaniak. Zur Übertragung sei enger Kontakt nötig. Wegen Corona und der damit verbundenen Abstandsregeln würden Läuse heuer etwas seltener auftreten, so die Apothekerin.
Öle ersticken Läuse
Sie rät im Verdachtsfall, die Haare mit einer Pflegespülung zu behandeln und danach mit einem Nissenkamm aus Metall Strähne für Strähne von der Kopfhaut weg durchzukämmen. Läuse legen ihre bräunlich-grauen Eier nämlich ein bis zwei Millimeter von der Kopfhaut entfernt ab – besonders gerne an den Schläfen, hinter den Ohren und im Nackenbereich. Wenn die Tiere geschlüpft sind, bleiben die hellen Nissen am Haar kleben.
Früher wurden zur Bekämpfung meist chemische Mittel verwendet. "Sie wirken gut, aber die Lausstämme können resistent werden", erklärt Kaniak. Heute werden meist physikalische Methoden eingesetzt. Synthetische oder planzliche Öle wie das Neemöl verschließen die Atemöffnungen der Läuse, sie ersticken. Am 5. Tag ist nasses Auskämmen angesagt, bei manchen Produkten ist eine Wiederholung der Anwendung am 9. Tag nötig.
"Alle Betroffenen in einem Haushalt gleichzeitig behandeln", rät Kaniak. Sonst bestehe die Gefahr, dass sich die lästigen Tiere wieder ausbreiten. Doch gefährlich sind sie nicht: Läuse übertragen in unseren Breiten keine Krankheiten. Weitere häufige Fehler bei der Behandlung seien, zu wenig Shampoo zu verwenden oder zu kurz einwirken zu lassen. Wer bei Lausalarm in Schule oder Kindergarten vorbeugen will, kann übrigens zu Weidenrindenshampoo greifen. Diesen Geruch mögen die Tiere nicht so gern.
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