Gespräch in Pfaffing
Landwirtschaftsminister im Kreuzfeuer der Bauern
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig traf Bauern am 23. April zum Gespräch in Pfaffing. Die Stimmung war aufgeladen.
PFAFFING. Nach ihrer Demonstration in Pöndorf Anfang März begrüßte die Agrargemeinschaft Österreich (AÖG) Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig zum Gespräch in der Dorfhalle Pfaffing. Die Stimmung war aufgeheizt, der Minister musste teils heftige Kritik einstecken.
Rund 1.500 Bauern waren aus ganz Österreich angereist. Viele bemängelten teure Auflagen und Bürokratie im Vergleich zu niedrigen Preisen für ihre Erzeugnisse. "Wir haben die strengsten Auflagen in der EU und trotzdem werden wir so hingestellt, als wären wir die größten Umweltsünder und Tierquäler", kritisiert Klaus Wimmesberger, Kammerrat in der Landwirtschaftskammer. Bauer Alois Steinmann (89) aus Pfaffing erinnert sich an frühere Zeiten: "Der Bauernstand ist geachtet worden." Er fordert von Totschnig: "Wenn der Herr Minister heimkommt, soll er sagen: Es ist Zeit! Wir müssen den Bauern helfen."
"Geld kommt nicht an"
Johann Konrad, AGÖ Geschäftsführer und Landwirt in Pfaffing, kritisiert fehlgeleitete EU-Ausgleichszahlungen: "Das Geld kommt bei den Bauern nicht an." Er fordert unter anderem eine Erhöhung des Milchpreises um fünf Cent: "Unsere Haupteinnahmequelle muss wieder der Rohstoff werden, den wir produzieren." Für Konrad war das offene Gespräch mit Totschnig und anderen Vertretern der Politik ein Schritt in die richtige Richtung. Der Minister habe gesehen, was bei den Bauern los ist. Die wiederum hätten Einblick in die Politik bekommen.
Herausforderungen der Landwirtschaft
Totschnig sprach über Herausforderungen und erklärte, wie neue Gesetze zustande kommen. Er versicherte: "Ich stehe hinter den Bäuerinnen und Bauern." Weil er keine konkreten Versprechen machen konnte, lag am Ende des Abends trotzdem Frust in der Luft.
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