Forum "Mobilität der Zukunft"
Mit Rad und Bus durch den Bezirk
Das Forum "Mobilität der Zukunft" diskutierte am 17. Oktober in Holzleiten Alternativen zum privaten Pkw.
OTTNANG. "Das Thema Verkehr ist das Sorgenkind in der Region", weiß Sybille Chiari, Managerin der Klima- und Energiemodellregion (KEM) Vöckla-Ager. Während der Bezirk in Sachen CO2-Sparen sonst positive Entwicklungen mache, gehe der Trend beim Autofahren genau in die entgegengesetzte Richtung.
Postbus-Shuttle
Das liegt auch daran, dass besonders in kleinen Gemeinden oft die Alternative zum privaten Pkw fehlt. Mit gutem Beispiel voran geht das Projekt "FUMObil" der Leaderregion Fuschlsee Mondseeland (FUMO). Teil davon ist das "Postbus-Shuttle". 7.600 Personen haben den Rufbus alleine im ersten Jahr genutzt. Rund ein Drittel der Fahrten endete am Busterminal Mondsee oder am Bahnhof Oberhofen: "Das Shuttle ist eine Ergänzung zum normalen öffentlichen Verkehr", erklärt FUMO-Managerin Stefanie Mayrhauser. Besonders im Sommer werde das Angebot viel genutzt, von Einheimischen ebenso wie von Touristen. Das Konzept "Mikro ÖV", wozu das Shuttle zählt, kam beim Diskussionsforum in Holzleiten gut an.
Gemeinden prüfen Zusammenarbeit
Mehrere Gemeinden würden nun mit ihren Nachbarorten prüfen, wie sie so ein Modell finanzieren könnten, so Chiari. Auch die Leaderregion Attersee-Attergau plant, Rufbusse einzuführen. Das Salzkammergut-Shuttle soll dort neue Routen befahren. Anfang November ist ein Workshop geplant, um die Details auszuarbeiten.
Als Alternative zum privaten Auto hat sich in vielen Gemeinden auch Car-Sharing bewährt. 91 Personen sind als Fahrer bei eVA-Carsharing in Vöcklabruck, Ungenach und Schwanenstadt registriert. Auch Zell am Moos, Mondsee und Innerschwand haben ähnliche Angebote. "Ich denke, früher oder später wird das in allen Gemeinden Thema werden", schätzt Stefanie Mayrhauser von der FUMO.
CO2 sparen mit "Ummadum"
Die App "Ummadum" soll helfen, auch Unternehmen im Bezirk für die Mobilitätswende ins Boot zu holen. Das Konzept: Wer klimafreundlich mit dem Rad oder als Fahrgemeinschaft zur Arbeit kommt, wird belohnt. Die Firmen wiederum sparen sich Parkplätze und bessern ihre CO2-Bilanz auf. Ein großer Betrieb aus dem Bezirk habe großes Interesse an der App gezeigt, erzählt Chiari. Das sei wichtig, denn: "Es funktioniert nur, wenn die Leitbetriebe mitziehen."
Den Umstieg aufs Rad sollen auch die "Alltagsradler" schmackhaft machen. Die Kampagne der KEM Vöckla-Ager stellt Menschen aus der Region vor, die zum Beispiel mit dem Rad zur Arbeit fahren. "Wir wollen Stimmung machen fürs Rad, ohne den Zeigefinger zu erheben", erklärt Chiari. Auch dabei könnten Unternehmen helfen, indem sie Förderungen für Radabstellplätze oder Lastenräder abholten.
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