Radinfrastruktur
Multifunktionsstreifen am Attersee geschaffen

- Die neuen Multifunktionsstreifen im Seengebiet.
- Foto: Land OÖ/Direktion Straßenbau und Verkehr
- hochgeladen von Matthias Staudinger
Die neuen Multifunktionsstreifen sind nun von Alexenau bis Steinbach durchgehend für Radfahrer und Fußgänger benutzbar.
BEZIRK VÖCKLABRUCK. Die Naturvielfalt unserer Region lockt Jahr für Jahr zahlreiche Menschen in das Atterseegebiet. Viele davon erkunden die Umgebung mit dem Fahrrad. Aufgrund von beengten Platzverhältnissen müssen Radfahrer und Fußgänger oftmals auf die Landstraßen ausweichen. „Daraus resultieren unübersichtliche Gefahrensituationen für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Um die Verkehrssicherheit zu stärken und die Potentiale des Radverkehrs auszuschöpfen, wird die Infrastruktur durch Multifunktionsstreifen aufgewertet“, so der Landesrat für Infrastruktur Günther Steinkellner. Für einen eigenen Radweg neben der Landstraße gibt es am Attersee nicht genug Platz.
Mit den sogenannten Multifunktionsstreifen soll die Infrastruktur für Geh-, Rad- und Individualverkehr zukünftig sicherer werden. In den vergangen Jahren wurden abschnittsweise Maßnahmen gesetzt, um die Multifunktionsstreifen in den Fahrbahnverlauf der B152 zu integrieren. Die Fahrbahnbreite wurde dabei geringfügig verschmälert und niveaugleich neben der Fahrbahn wurden Räume für den Fußgänger- und Radverkehr geschaffen.
Straßenraum neu gestaltet
Bisher wurden im Gemeindegebiet von Weyregg ca. 2,5 km und im Gemeindegebiet von Steinbach ca. 6,1 km dieser Multifunktionsstreifen errichtet. Das letzte Teilstück im Gemeindegebiet von Steinbach wurde heuer in der Ortsdurchfahrt von Seefeld umgesetzt. Hier musste der Straßenraum komplett neu gestaltet werden, damit dem Fußgänger und Radfahrer ausreichende Flächen zur Verfügung stehen. Vor Kurzem wurden die Arbeiten von der Straßenmeisterei Seewalchen abgeschlossen. So wird nun von Alexenau bis nach Steinbach ein durchgängiger Multifunktionsstreifen angeboten. Die Bauinvestitionen der im Vorjahr und heurigen Jahr im Gemeindegebiet von Steinbach umgesetzten Abschnitte betragen rund 1,3 Millionen Euro. Auch für zukünftige Projekte gibt es noch genügend Raum: In den Gemeindegebieten von Schörfling und Weyregg gibt es weitere Abschnitte mit einer Gesamtlänge von 6,4 Kilometern, auf denen die Umsetzung eines Multifunktionsstreifens mit vertretbarem Aufwand möglich wäre.
„Bereits auf einer Länge von rund 8,6 Kilometern wurde die Radwegesituation im Atterseegebiet infrastrukturell aufgewertet. Wir haben hier mit Hausverstand und Umsetzungsstärkte die Situation deutlich verbessern können und werden diesen eingeschlagenen Weg weiter fortsetzen“, so Steinkellner abschließend.
Sicherheitsprüfung gefordert
Kritik an den Multifunktionsstreifen kommt von der Radlobby Österreich. Vorstandsvorsitzender Gerhard Fischer machte sich im vergangenen Jahr gemeinsam mit Vertretern des Landes OÖ, der BH Vöcklabruck und der Gemeinde Steinbach ein Bild vor Ort. Er lobt die Umsetzung im Ortsteil Seefeld, äußert aber massive Sicherheitsbedenken, sobald man außerorts unterwegs ist. "Nur wenige der Vielzahl an Querungsstellen sind mit den von uns geforderten gelb hinterlegten Warntafeln 'Achtung querende Radfahrer' beschildert. Der Großteil der Gefahrenstellen ist für Kfz-Lenker nicht erkennbar", so Fischer. Dass kurz vor manchen Querungsstellen auch das Tempo 50 ende, berge zusätzliche Gefahren. Die Radlobby spricht sich daher umgehend für eine externe Sicherheitsüberprüfung aus. Als kurzfristig Maßnahmen empfiehlt sie mit Schildern und Bodenmarkierungen den Weg besser sichtbar zu machen sowie eine Verlängerung des Tempo 50 an den gefährlichsten Stellen.




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