Zwei Jahre Bürgermeister
Peter Schobesberger zieht Halbzeitbilanz
Seit zwei Jahren ist Peter Schobesberger Bürgermeister von Vöcklabruck. Zur Halbzeit des Amts zieht er eine positive Bilanz. Trotzdem bleibe viel zu tun.
VÖCKLABRUCK. "Top Priorität haben Bildung und Kinderbetreuung", erklärt der Bürgermeister, was ganz oben auf seiner Agenda steht. Beides spiele eine entscheidende Rolle bei Gleichberechtigung, Integration und der Vorbereitung aufs Leben. Deshalb sollen Rücklagen der Stadtgemeinde in Höhe von rund zwei Millionen Euro in den Ausbau der Betreuung fließen. Bereits ab Anfang 2024 wird bei den Franziskanerinnen von Vöcklabruck eine zusätzliche Krabbelgruppe eingerichtet, bis zum Herbst 2024 soll eine zweite dazukommen. Weiters ist ein Kindergarten-Neubau geplant. Zwei Grundstücke kämen dafür in Frage, eines gehört der Stadtgemeinde, das andere liegt am Pfarrhof. Hier werde noch abgewogen, welche Variante sinnvoller sein.
Ferienbetreuung für Schüler
Auch bei den älteren Kindern wird die Betreuung erweitert. Erstmals hat es heuer eine Schülerbetreuung in den Herbstferien gegeben. 45 Kinder wurden dafür angemeldet. "Das zeigt wie hoch der Bedarf ist", so Schobesberger. Das Angebot soll deshalb auch in den Osterferien bestehen.
Ganztagsschule ausgebaut
Bereits in den Sommerferien ging die Sanierung der Volksschule 1 über die Bühne. Insbesondere wurden die Ganztags-Schulräume ausgebaut. "Wir wollen leistbare, lückenlose Kinderbetreuung für alle Altersgruppen", so Schobesberger. Dazu gehöre auch das Angebot eines Mittagessens. Das sei eine unglaubliche finanzielle Herausforderung, doch Angesichts der Teuerungen notwendig: "Die Leute müssen viel arbeiten, damit sie sich das Leben leisten können, und darauf müssen wir uns einstellen."
Belastungen fürs Budget
Auch für die Stadtgemeinde sind Finanzen nach wie vor ein schwieriges Thema. Stagnierende Einnahmen und eine Inflationsrate von rund 8 Prozent belasten das Budget, trotzdem zeigt sich Schobesberger optimistisch: "Wir sind auf dem Weg der Gesundung." Die Verschuldung hat sich reduziert, Projekte konnten aus dem laufenden Haushalt finanziert werden und der Rechnungsabschluss vergangenes Jahr war positiv. Gewisse Investitionen habe man trotzdem aufschieben müssen. Aktionen, in die man Geld stecken könnte, gäbe es genug: Neben der Kinderbetreuung stehen Klimaschutz, Gesundheitsversorgung und Infrastruktur auf der Agenda der Stadtgemeinde.
"Können Sie den Döner billiger machen?"
Schobesbergers persönliche Bilanz der vergangenen zwei Jahre: "Ich habe noch nie so viel gearbeitet und ich habe noch nie so gerne gearbeitet." Am Anfang hätte ihn die Vielfalt der Aufgaben überwältigt. "Vom Pflegeschlüssel im Seniorenheim bis zum Schlagloch in einer Nebenstraße bin ich als Bürgermeister für alles zuständig." Daneben gelte es ein Unternehmen mit 250 Mitarbeiter:innen zu führen. Mittlerweile habe sich aber alles gut eingespielt. Seine persönlichen Highlights seien die Fragen von Kindern, wie: "Herr Bürgermeister, können Sie den Döner billiger machen?"
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