Leserbrief
Sind die Feuerwehren nicht mehr systemrelevant?
Entgegen aller Zusagen führender Experten und politischer Entscheidungsträger sollen die Feuerwehren still und heimlich aus dem nationalen Covid-Impfplan gestrichen werden. Die Verärgerung bei den ehrenamtlichen Mitgliedern ist groß.
Diese Entscheidung der Verantwortlichen ist für uns absolut nicht nachvollziehbar. Bitte zu bedenken: Im Einsatzfall – egal zu welcher Uhrzeit und bei welchen Wetterbedingungen – sind oft eine größere Anzahl freiwilliger Feuerwehr-Kameraden je nach Größe des Ereignisses im Einsatz und es muss mit vielen Kameraden vielleicht auch aus verschiedenen Feuerwehren zusammengearbeitet werden, deren Gesundheitszustand uns nicht immer bekannt ist. Ebenso bei den Personen, welche unsere Hilfe benötigen, ist oft nicht klar, ob diese gesund sind, oder mit dem Corona-Virus infiziert sind.
Bei den Teststraßen für die Corona-Testung, oder auch bei den Vorbereitungsarbeiten für die Massentestungen sind viele tausende Feuerwehr-Männer über Monate im Einsatz gewesen. Auch bei größeren Katastrophen-Einsätzen (z.B. Schnee oder Hochwasser) erinnert man sich stets an die Feuerwehren und diese sind auch bundesländerübergreifend im Einsatz. Bei manchen Feuerwehr-Kameraden kommt verständlicher Weise nun der Gedanke auf, dass wir dazu "gut genug" gewesen sind. Nicht zu vergessen, dass auch für die für die Aus- und Weiterbildung um im Ernstfall gut gerüstet zu sein eng miteinander üben müssen. Bei welchen Gruppierungen ist das sonst noch der Fall.
Wie oft hören wir von den Politikern bei offiziellen Anlässen, dass wir "so unverzichtbar" sind. Sind die Feuerwehr-Mitglieder also nicht mehr als systemrelevant einzustufen? Kann man jetzt vielleicht auf das System Feuerwehren, welches meistens auf Freiwilligkeit und Kameradschaft aufgebaut ist, einfach so verzichten? Denn wenn unsere Mitglieder aus Gründen der Infizierung mit dem Covid-19-Virus ihren Dienst nicht nachkommen können, oder vielleicht sogar die Feuerwehr in Ihrer Gemeinde komplett außer Dienst gestellt werden muss, ist das sicher kein Zustand der wünschenswert ist.
Wir fragen uns, wer kommt dann um den Mitmenschen im Einsatzfalle zu helfen, wenn wir nicht zum „wichtigem System" gehören? Natürlich haben wir Verständnis für die Mitarbeiter im medizinischen Bereich, bei Polizei oder Bundesheer! Es wurde von uns nie in Frage gestellt, dass diese Personengruppen natürlich auch so bald, als irgendwie möglich eine Impfung erhalten sollten. Wir denken, diese getroffene Maßnahme in Bezug auf den Impfplan für die freiwilligen Feuerwehrkameraden, welche zu jeder Tages- und Nachtzeit für die Mitmenschen bereit stehen, sollte unbedingt von Verantwortlichen unbedingt nochmals überdacht werden. Zumindest hätten wir uns eine Information gewünscht, in welchen Zeiträumen nun eine Impfung für die Mitglieder der Feuerwehren möglich wäre!
Für die Feuerwehren im Abschnitt Vöcklabruck:
BR Alois Lasinger Abschnittsfeuerwehrkommandant
OAW Leicht Dieter, Öffentlichkeitsarbeit
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