Weltfrauentag 2024
Starke Frauen aus dem Bezirk Vöcklabruck

Christine Scharmüller, Petra Stelzmüller und Schwester Ida Vorel setzten sich auf verschiedene Arten für Frauen ein.  | Foto: Scharmüller, Erich Reismann, Viessmann
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  • Christine Scharmüller, Petra Stelzmüller und Schwester Ida Vorel setzten sich auf verschiedene Arten für Frauen ein.
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Zum Weltfrauentag am 8. März stellt die BezirksRundSchau drei starke Frauen aus dem Bezirk vor. Sie alle setzen sich auf verschiedene Arten für ihre Geschlechtsgenossinnen ein. 

BEZIRK VÖCKLABRUCK. BEZIRK. "Muck ned auf und gib ned an." Das würde Mädchen oft als Tugend vermittelt, und genau darin liege ein Problem, sagt Christine Scharmüller, Vorsitzende von "Frau in der Wirtschaft" im Bezirk Vöcklabruck. Statt aus anerzogener Bescheidenheit das eigene Licht unter den Scheffel zu stellen, müssten Frauen selbstbewusst und laut auftreten. Auch um auf Probleme aufmerksam zu machen.

Wer passt auf die Kinder auf? 

"Ein Riesenhema ist Kindererziehung. Ich kenne keinen Mann in Unternehmerrolle, der sich je überlegt hat, wer auf seine Kinder aufpasst, während er in der Arbeit ist." Um Frauen zu entlasten, müsse die Kinderbetreuung ausgebaut werden, die 14 Wochen Schulferien würde sie kürzen wollen. Ein weiteres Anliegen ist der Geschäftsführerin des Maschinenbauunternehmens Scharmüller in Fornach, mehr Mädchen für technische Berufe zu begeistern. "Es ist egal, ob du Mann oder Frau bist. Du kannst erreichen, was du dir vornimmst", so die 41-Jährige.

Mehr zu Christine Scharmüller und dem Weltfrauentag 2024: 

"Ein riesen Thema ist die Kindererziehung"

Schwester Ida Vorel von den Franziskanerinnen von Vöcklabruck leitet das Quartier 16 in Vöcklabruck. Dort finden wohnungslose Frauen Zuflucht. Die Geschichten der Bewohnerinnen sind verschieden, nur die finanzielle Notlage verbindet sie. Besonders schwer hätten es Alleinerziehende, da wieder herauszukommen. Denn: Anspruch auf einen Betreuungsplatz fürs Kind hat nur, wer arbeitet. Arbeiten kann aber nur, wer einen Betreuungsplatz hat. "Dass erst die Arbeit da sein muss und dann das Kind erst in den Kindergarten kann, das ist ein Problem." Den Bewohnerinnen des Quartier 16 fehle oft das soziale Umfeld. Sprich: Es gibt auch keine Oma, die aufpassen kann. Ein knappes Jahr bleiben die Frauen im Schnitt bei Schwester Ida, denn leistbarer Wohnraum sei schwer zu finden. Dazu kämen oft mehrere tausend Euro Kaution. "Für mich und mein Team ist es immer schön, wenn Frauen ausziehen und ihre Selbstwirksamkeit und Handlungsfähigkeit wiedergefunden haben."

Mehr zu Schwester Ida Vorel und dem Weltfrauentag 2024:

Ohne Arbeit gibt es keinen Kindergartenplatz

Mit ihrem Kunstprojekt "Undine kommt" hat Petra Stelzmüller aus Vöcklamarkt oberirdische Wasserrohre der Wiener Linien im Sigmund Freud Park in "ein Sprachrohr für Frauen" verwandelt. Mit Passagen aus Ingeborg Bachmanns "Undine geht" zeigt sie die Rolle der Frau in der Gesellschaft sowie Beziehungsdynamiken zwischen Mann und Frau auf.

Sexuelle Belästigung in der Öffentlichkeit 

Zusätzlich hat sie Menschen zum Kunstwerk und der Thematik befragt. Darunter auch drei junge Menschen, die in sozialen Medien als "Catcalls of Vienna" verbale oder körperliche sexuelle Belästigung in der Öffentlichkeit anprangern. "Was wirklich fehlt, ist Zivilcourage, einfach mal aufstehen, wenn es in der Stadt so eine Situation gibt. Man muss einfach Respekt leben und das Miteinander verstärken." Zudem müsse man Bewusstsein schaffen für Missstände. So würden Frauen fast um die Hälfte mehr Zeit in die Kinderbetreuung investieren als Männer. Mit Blick auf Polen und die USA würden ihr die Anti-Abtreibungsgesetze Sorgen machen. "Wir leben nach wie vor in einem Patriarchat. Das fängt beim Gendern an, denn Sprache schafft Information." Ihre Meinung zum Weltfrauentag: "Es ist traurig, dass wir den noch brauchen."

Mehr zu Petra Stelzmüller und dem Weltfrauentag 2024: 

"Wir leben nach wie vor in einem Patriarchat"
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