„Tanz'n und Singen bereichern das Leben”
Hans Rindberger ist Musiker mit Leib und Seele. Die Volksmusik hat Hubert von Goisern viel zu verdanken, ist er überzeugt.
Musik hebt die Lebensqualität: Das steht für den Zell am Mooser Hans Rindberger, geboren 1949, fest. Er beherrscht alle Blechblasinstrumente und gründete vor 30 Jahren mit seinen drei Söhnen die „Irrsee-Bläser”. „Dabei wollte ich eigentlich Geige lernen”, erinnert sich Rindberger zurück. „Aber meine Eltern haben mir keine gekauft.” So begann er wie die meisten Kinder mit Blockflöte, später brachte ihn sein Onkel zur Blasmusik. So lernte er mit 13 Jahren Trompete. „Mit 14 habe ich im Dorf schon Tanzmusik gespielt”, erzählt er. Zum Beruf machte er die Musik erst viel später: Nach einer landwirtschaftlichen Ausbildung – seine Eltern besaßen einen Bauernhof – und zehn Jahren als Bankbeamter wurde er vom gerade gegründeten Musikschulwerk als Lehrer abgeworben.
Neben seiner Unterrichtstätigkeit studierte er Musik am Mozarteum in Salzburg. Dann kletterte Rindberger die Karriereleiter hinauf: 1989 wurde er Musikschuldirektor in Frankenmarkt.
Musiker und Imker
Doch es zog ihn zurück zu seinen Wurzeln, der Landwirtschaft. 2002 kündigte er den Job. „Zugunsten der Bienenhaltung”, erklärt Rindberger, der seitdem hauptberuflich Bio-Imker ist und 150 Bienenvölker betreut. Spielt er seinen Bienen manchmal auch etwas vor, damit sie mehr Honig produzieren? „Nein, die wollen ihre Ruhe haben”, meint Rindberger lachend.
Irrsee-Bläser singen jetzt auch
Dafür tritt er 20-bis-25 Mal im Jahr mit den„Irrsee-Bläsern” auf, die sich zur ländlichen Tanzmusik weiterentwickelt haben. „Wir spielen Volksmusik und Swing”, so Rindberger. Seit kurzem ist auch Gesang ein wesentlicher Bestandteil der Aufführungen. Beeinflusst ist die Musik vom Salzkammergut und dem Innviertel: Paschen und Gstanzlsingen sind originelle Elemente der Auftritte. Volkstümliche Schlager lehnt Rindberger ab. Er stellt fest: „Man kann keinen modernen, volkstümlichen Schlager verkaufen, der nicht im Zweiviertel oder Vierviertel-Takt ist und zwischen 100 und 120 Schläge pro Minute hat, damit man dazu klatschen kann. Alles musikalischer Einheitsbrei.” Schlager seien auch Instrumental schwer umzusetzen, so Rindberger ohne Bedauern. Jedoch habe Hubert von Goisern viel für die Volksmusik geleistet.
Jodeln nicht mehr rückständig
„Man kann in einer Oberstufenklasse einen Jodler ansingen, ohne sich als reaktionäre Person zu outen – das ist zu einem großen Teil Hubert von Goisern zu verdanken.”
Die „Irsee-Bläser” haben aber auch so ein großes Repertoire. Ihr nächster Auftritt ist am Freitag, 20. November beim Kathreintanz der Salzburger Volkskultur im Müllner-Bräu, am 8. Dezember, sind sie um 18 Uhr beim Mondseer Advent zu hören. Am 11. und 12. Dezember sind sie dann beim Adventsingen im Haus der Regionen in Krems zu Gast.
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