Bahnunterführung
Vöcklabrucker Grüne drängen auf Lifteinbau
Wie die Grünen anmerken, stehe die Vöcklabrucker Bahnunterführung mit Stufen an den beiden Ausgängen Freileiten und Pfarrerfeld bereits seit Jahrzehnten in der Kritik. Besonders für Eltern mit Kinderwägen, Rad- und RollstuhlfahrerInnen sei eine barrierefreie Lösung wünschenswert.
VÖCKLABRUCK. Den geplanten Bau des Kindergartens am Pfarrerfeld nehmen die Grünen nun zum Anlass, um wieder einmal eine barrierefreie Lösung zu fordern. Auf ihre Initiative beschloss der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung das Wegenetz zum Kindergarten zu untersuchen und zu verbessern. „Für eine gute Erreichbarkeit des Kindergartens, des Seniorenheimes, des betreubaren Wohnens sowie der vielen Eigenheime und Wohnungen in den Ortsteilen Freileiten und Pfarrerfeld braucht es einen Lift in der Unterführung“, begründet Mobilitätsstadträtin Sonja Pickhardt-Kröpfel die Initiative. Die Grünen sprechen sich daher für eine Liftlösung aus, welche bereits 2009 beschlossen und dann wieder verworfen wurde.
Lift als "maßgebliche Verbesserung"
Die Bahnunterführung sei für RadfahrerInnen und Menschen mit Kinderwägen bei den Ausgängen Freileiten und Pfarrerfeld nur mit großer Kraftanstrengung zu bewältigen. RollstuhlfahrerInnen, die vom Bahnhof oder Dörflberg kommen, würden in einer Sackgasse landen. Für sie, aber auch für einige Kinderwagen- und Buggymodelle seien die Schienen auf den Stiegen eine unüberwindbare Barriere. Nach derzeitigem Stand ist für die Grünen ein Lift die beste Lösung. Er bringe zwar keine hundertprozentige Lösung, weil für RollstuhlfahrerInnen (ohne Begleitung oder Elektromotor) die anderen Ausgänge nach wie vor zu steil bleiben. Er würde aber für alle derzeitigen BenutzerInnen die Situation maßgeblich verbessern und für weitere PassantInnen die Unterführung erst passierbar machen. Eine Rampe könnte nur „gewendelt“ ausgeführt werden, hätte eine Länge von über 80 Meter und wäre in der Errichtung außerdem deutlich teurer als ein Lift.
Ein Viertel braucht Barrierefreiheit
Unüberwindliche Treppen wie in der Freileitenunterführung, hohe Bordsteinkanten, schmale Gehsteige, steile Rampen und enge Türen sind Hindernisse, auf die grundsätzlich jede und jeder treffen kann. „Es hängt von der Lebenssituation ab, ob eine Barriere als solche empfunden wird. Mit Kinderwagen, Gehhilfe, Rollstuhl bzw. mit zunehmendem Alter, Krankheit oder Behinderung werden Barrieren spürbar und diskriminierend“, erläutert Sonja Pickhardt-Kröpfel. Laut internationalen Studien sind 25 Prozent der Bevölkerung dauernd oder vorübergehend in ihrer Mobilität eingeschränkt. „Menschen SIND nicht behindert, sie WERDEN behindert“, so Sonja Pickhardt-Kröpfel abschließend.
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