Gedenkfeier 12. Februar 1934 in Holzleithen
Jedes Jahr erinnert die SPÖ an die Opfer des Bürgerkriegs. Am ehemaligen Arbeiterheim und auf dem neu errichten Gedenkstein erinnert eine Gedenktafel an die getöteten Schutzbundmitglieder: „Wir starben für Freiheit und Recht“, steht auf der Tafel, auf der die Namen aufgelistet sind : Karl Groiss, Karl Fellinger, Franz Holzinger, Andreas Kropatschek, Johann Lobmaier, Josef Reisenberger, Josef Schmied, Josef Skrabal, Anton Zarabnicky, Josef Zeilinger.
Am 11.2.2015 Mittwoch Abend konnte auch heuer wieder der Bürgermeister der Marktgemeinde Ottnang am Hausruck Josef Senzenberger zahlreiche Funktionäre der Bezirks- und Landes- SPÖ , allen voran Nationalratsabgeordnete Daniela Holzinger, SPÖ Landesvorsitzender und Landeshauptmann-Stellvertreter Reinhold Entholzer sowie Landtagsabgeordneten Hermann Krenn begrüssen . Sie alle betonten einhellig , dass ein solches schreckliches Ereignis nie wieder passieren darf . Anwesend war auch Frau Maria Mair aus Salzburg , eine Angehörige und Zeitzeugin eines der Opfer der schrecklichen Ereignisse . Vertreten waren auch viele Bürger und Bürgerinnen Holzleithens und darüber hinaus .
Die Bergknappenkapelle Holzleithen sorgte für die musikalische Umrahmung der würdigen Gedenkfeier .
In den Geschichtsbüchern ist zu lesen : 1934 kam es in Holzleithen zu einem traurigen Ereignis . Österreich am Rande eines Bürgerkriegs , Österreicher schiessen auf Österreicher .
Ein Auszug aus den Chroniken :
Nachdem es bereits am 12.Februar 1934 am Morgen in Linz und Wien zu tödlichen Auseinandersetzungen zwischen dem inzwischen verbotenen sozialdemokratische Schutzbund und dem Militär , Polizei und Heimwehr kam , versammelten sich die Schutzbundgruppen auch im Arbeiterheim Holzleithen. Bei Schiessereien vorerst in Thomasroith und dann beim besetzten Eisenbahntunnel zwischen Eberschwang und Holzleithen wurden drei Schutzbündler, unter ihnen ihr Führer Josef Skrabal, getötet. Am 13. Februar rückte dann das Militär gegen Holzleithen vor. Der Schutzbund räumte das Arbeiterheim und zog sich zur Redl-Alm bei Wassenbrunn zurück.
Zum Zeichen der Kapitulation wurden weiße Tücher aus den Fenstern gehängt. Als die Soldaten daraufhin ungeschützt auf das Arbeiterheim zugingen, wurde aus einem Hinterhalt das Feuer eröffnet und es kamen vier Bundesheerangehörige zu Tode. Daraufhin stürmte das Militär das Arbeiterheim, in dem sich allerdings nur noch Frauen und Sanitäter aufhielten. Sechs Männer wurden auf Befehl des stellvertretenden Bezirkshauptmannes auf die Saalbühne gestellt und standrechtlich erschossen . Vier Schutzbündler starben dabei und zwei wurden schwer verletzt . Die Schutzbündler wurden von Ferdinand Fageth angeführt, der aber mit seinen Leuten nach dem Überfall flüchtete .
Am nächsten Tag, dem 14. Februar1934 war der bewaffnete Widerstand im Hausruck-Kohlerevier beendet.
Bleibt zu hoffen , dass es durch übertriebenen politischen Fanatismus und zunehmender Intoleranz gegenüber Andersdenkenden nie wieder zu ähnlichen traurigen Vorfällen kommt .
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