Bessere Baukultur durch den Beirat

Foto: Stadtamt

VÖCKLABRUCK (csw). Vor 25 Jahren wurde in Vöcklabruck der Gestaltungsbeirat ins Leben gerufen. Er besteht aus drei freiberuflich tätigen Architekten und berät die Baubehörde, deren erste Instanz der Bürgermeister ist. Seit der Gründung wurden in Vöcklabruck 200 Projekte begutachtet, 140 davon erhielten eine positive Bewertung. Das Gremium schreibt damit eine Erfolgsgeschichte, wie eine Diskussion am Runden Tisch anlässlich der Eröffnung der Ausstellung "Der Architekturwettbewerb – Wege zur maßgeschneiderten Lösung" in Gmunden zeigte. "Alles Bauen ist ein öffentlicher Akt – daher betreffen die Bauvorhaben nicht nur Bauwerber und Anrainer, sondern bestimmen maßgeblich das Milieu, die Atmosphäre und die Identität unserer Lebensräume mit, betonte der Sektionsvorsitzende der ArchitektInnen Oberösterreich und Salzburg, Heinz Plöderl, in seinem Begrüßungsstatement.
Der Vöcklabrucker Bürgermeister Herbert Brunsteiner meinte: "Zu 90 Prozent habe ich gute Erfahrungen mit dem Gestaltungsbeirat gemacht, es gab nur wenige Fälle, wo es härtere Diskussionen gab." Die Qualität der Architektur sei durch den Gestaltungsbeirat eine wesentlich bessere geworden. Als besonders gelungene Projekte nennt Brunsteiner die Trafik am Braunkellerplatz, die Aussegnungshalle in Schöndorf und das Hallenbad.

Viele Wettbewerbe

Am Beginn der Planung stand bei fast allen öffentlichen Bauten in Vöcklabruck ein Architektenwettbewerb. "Für größere Bauvorhaben ist das für Bauherren ein ausgezeichnetes Instrument. Man muss aber die Ziele ganz exakt definieren", so Brunsteiner. Als Vorteile nennt er viele Vorschläge und geringe Kosten. Ein Wettbewerb gäbe auch unbekannten Architekten Chancen. "Es ist fast die einzige Chance, zu Aufträgen zu kommen, sagt Christoph Gärtner von den Architekten Gärtner+Neururer in Vöcklabruck. Sie haben in Vöcklabruck einige Wettbewerbe gewonnen und unter anderem die Landesmusikschule, das Hallenbad, das neue Altenheim und den Umbau des Bundesgymnasiums geplant. "Der Gestaltungsbeirat ist ein gutes Instrument, Sachen objektiv abzuwickeln", so Gärtner. Dies sei für die Projekte förderlich, auch wenn es hie und da weh tue. "Ich kann mit Kritik leben, wenn sie gut ist." Als aktuelles Beispiel nennt Gärtner neue Wohnhäuser in der Eternitstraße (Baubeginn im Herbst 2017). Ursprünglich wären die Blöcke von Gärtner + Neururer in einer Reihe geplant gewesen. Nach der Diskussion im Gestaltungsbeirat würden die zehn Häuser nun locker angeordnet.

Projekt Schulcampus

Der nächste Architektenwettbewerb in Vöcklabruck startet am 22. August, organisiert wird er von der ISG. 24 Architekturbüros sind eingeladen, bis 10. Oktober Pläne für den neuen Schulcampus einzureichen. Er soll am Gelände des alten Krankenhauses neben dem OKH entstehen und Pestalozzischule, Polytechnischer Schule sowie vier Volksschulklassen Platz bieten.

ZUR SACHE

Dem Gestaltungsbeirat der Stadt sind folgende Bauvorhaben vorzulegen: Neu-, Um- und Zubauten, aber auch für das Stadtbild wichtige geringfügige Baumaßnahmen (z.B. Erneuerung oder Änderung von Fassaden, Dachgeschoßausbauten) im Bereich des Innenstadtkerns sowie Bauvorhaben, die das Erscheinungsbild der Stadt wesentlich beeinflussen.
Folgende Architekten gehören derzeit dem Gestaltungsbeirat an: Olivia Elisabeth Schimek-Hickisch, Gerhard Sailer und Josef Schütz. Ihre Aufgabe ist die Beurteilung von Bauvorhaben. Die Sitzungen sind öffentlich. Nächster Termin:
13. September.
Der Stadt Vöcklabruck entstehen durch den Beirat jährlich 20.000 Euro Kosten.
Die Ausstellung "Der Architekturwettbewerb – Weg zur maßgeschneiderten Lösung" im Gmundner Rathaus läuft bis 4. August.

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