Hühner aus Pfaffing wandern

Johannes Bachler und seine Familie zeigen die Freilandeier, die die 200 Wanderhühner im mobilen Stall legen.
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Einmal im Monat chauffiert Johannes Bachler seine Hennen mit dem Traktor über Felder und Wiesen.

PFAFFING. "Alles hat begonnen, als Johannes in der Volksschule zum Namenstag Hennen geschenkt bekam. Er hat damals sein Spielhaus zum Hühnerstall umgebaut und sich um die Tiere gekümmert", erzählt Hildegard Bachler über ihren Sohn. Die Liebe zu den Hühnern begleitet den 25-Jährigen bis heute. Auf dem Nebenerwerbshof der Eltern hält Johannes Bachler um die 200 Hühner, die er in seiner Freizeit betreut. Mit einem Bewusstsein für die Qualität von Produkten entwickelte er die Idee zum mobilen Hühnerstall, der je nach Bedarf an eine andere Stelle gezogen werden kann. "Zu Beginn waren Familie und Freunde skeptisch", berichtet Bachler über die anfängliche Tüftelei, "aber mittlerweile finden alle, es war eine gute Entscheidung, die Ställe zu bauen".

Von der Idee zum fertigen Hühnerstall

Einen Prototyp des Stalls mit Platz für 70 Hühner hatte Bachler bereits gebaut. "Die Nachfrage an den Eiern war so groß, dass wir bald erweitern mussten." In einem Stall haben 130 Hühner Platz, Bachler besetzt die Ställe allerdings mit nur 100 Hennen. "So haben die Tiere mehr Platz und können sich besser bewegen", erklärt er. Das Innere des isolierten Stalls ist mit Stroh ausgelegt. Zum Eierlegen ziehen sich die Hühner in Kästen an der Längsseite des Stalls zurück. Die Eier können dann bequem über eine Klappe von außen entnommen werden. Im Gegensatz zum restlichen Inneren sind die Kästen nicht mit Stroh, sondern mit Dinkelschale gefüllt. "Einerseits scharren die Hühner gerne darin, andererseits werden die Eier durch die Reibung sauber." Über ein Getriebe-Kotband lässt sich der Mist leicht aus dem Stall herausbefördern.

Eine Photovoltaikanlage an der Seitenwand des Stalls erzeugt den Strom für das Licht und die Lüftungsanlage im Inneren: "Dadurch haben die Hühner immer eine gleichmäßige Raumtemperatur." Von Drinnen genießen die Hennen einen Panoramablick auf weitläufige Wiesenflächen und die Berglandschaft. "Die Fenster sind weg von der Straße, Richtung Felder ausgerichtet, damit es die Hühner ruhig haben", erklärt Bachler. Der gelernte Elektromaschinentechniker hat mit der Unterstützung von Freunden in vier Monaten bisher zwei Ställe dieser Art selbst gebaut.

Vorzüge der Wanderhühner

Mit dem Traktor lässt sich der Hühnerstall auf Rädern einfach ziehen und umstellen. Einmal im Monat wechselt der Stall seinen Platz und die Hühner können sich auf 1.500 Quadratmetern frischem Gras ausbreiten. "Die Qualität von Produkten ist mir sehr wichtig, so sollen auch die Hühner bestes Futter bekommen." Durch das Karotin im frischen Gras hat der Dotter eine rötliche Färbung. Daran kann man die Qualität rein optisch schon erkennen. Zusätzlich erhalten die Tiere eine Mischung aus Mais, Gerste und Weizen, die der 25-Jährige vorzugsweise aus Österreich bezieht. "Durch den Wechsel der Ställe ist außerdem die Keimbelastung für die Wiese geringer", ergänzt Bachler.

Verkauf der Eier und Zukunftsaussichten

Seine Freilandeier verkauft Bachler über eine Selbstbedienungshütte vor dem Hof der Familie in Frieding. "Die Versorgung der Hühner und das Umstellen der Ställe ist viel Arbeit, gerade auch im Winter. Da ist es schön, dass die Eier von den Konsumenten gut angenommen werden", freut sich der Pfaffinger. "Ich erhalte auch viele Anfragen für den Bau der Ställe." Diese lehnt Bachler allerdings ab, zu zeitintensiv wäre die Fertigung. "Außerdem gibt es keine Bauanleitung, das ist alles in meinem Kopf entstanden", meint Bachler lachend.
Auch der Nachwuchs, Fabian (1 Monat) und Sophia (2), ist immer mittendrin im Alltag am Bauernhof. "Die Kleine geht gerne mit und hilft dem Papa beim Eier einsammeln", erzählt Nicole Wallner, die Partnerin von Johannes Bachler. Den elterlichen Betrieb später einmal ganz zu übernehmen kann sich der zweitgeborene Sohn der Familie durchaus vorstellen.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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