Steinbach: Quellwasser soll abgefüllt werden

Hochwertiges Quellwasser aus dem Weißenbachtal könnte in einigen Jahren auch international Durst löschen. | Foto: Taffi/Fotolia
  • Hochwertiges Quellwasser aus dem Weißenbachtal könnte in einigen Jahren auch international Durst löschen.
  • Foto: Taffi/Fotolia
  • hochgeladen von Alfred Jungwirth

STEINBACH (ju, rab). Die Wiener Vivida Beteiligungs GmbH plant, in einem Betrieb im Weißenbachtal Wasser abzufüllen und zu vermarkten. Eine schon länger zurückliegende Probebohrung auf dem Areal, das den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) gehört, war erfolgreich. Der Brunnen liefert rund fünf Liter bestes Wasser pro Sekunde. Von Mineralwasser will Vivida-Geschäftsführer Herbert Hofbauer aber noch nicht sprechen. "Dafür brauchen wir ein Zertifikat. Deshalb nennen wir es noch Quellwasser." Und warum plant Vivida die Wasserabfüllanlage gerade im Weißenbachtal? "Mein Herz hängt seit Jahrzehnten am Salzkammergut", gesteht er. Hofbauer will in seinem Betrieb im "kleinen, feinen Rahmen" Quellwasser abfüllen und international vermarkten. "Für Steinbach wäre es ein Gewinn auf allen Linien", verweist Hofbauer unter anderem auf bis zu 20 neue Arbeitsplätze.

Thema im Gemeinderat

Anfang kommender Woche präsentieren Vivida, die Bundesforste und ein Geologe das Projekt in einer Gemeinderatsklausur. Dann soll über die Umwidmung des Grundstückes entschieden werden. "Ich stehe dem Projekt neutral gegenüber", sagt Steinbachs Bürgermeisterin Nicole Eder. Dennoch verrät sie, dass sie sich Arbeitsplätze, Einnahmen für die Gemeinde und vor allem einen Werbeeffekt für Steinbach erwartet. Dass das abgefüllte Wasser in Steinbach fehlen wird, glaubt Eder nicht: "Das Weißenbachtal zählt zu den drei wasserreichsten Regionen Österreichs." So verbrauche die Gemeinde lediglich ein Drittel des Trinkwassers, das ihr zur Verfügung steht.
Der geplante Abfüllbetrieb soll hinter dem Betonwerk Nöhmer entstehen. "Jetzt ist hier noch Wald, aber bereits im Jahr 1999 wurde dieser Bereich im örtlichen Entwicklungskonzept für Betriebsansiedelungen vorgesehen", sagt die Bürgermeisterin. "Als Tourismusgemeinde haben wir sonst keine geeigneten Flächen für Betriebe", betont Eder. Das Projektgebiet mit einer Fläche zwischen einem und zwei Hektar ist im Besitz der Bundesforste. Es handelt sich um einen reinen Wirtschaftswald, der weder landschaftlich noch naturschutzfachlich geschützt ist.

Quelle gehört Bundesforsten

Die ÖBf haben mit dem Projektbetreiber einen Wassernutzungs- und Pachtvertrag abgeschlossen. "Mit dem Nutzungsvertrag erhält der Pächter lediglich das Recht, die Wasserressource zu nutzen. Das heißt, das Wasser abzufüllen", erklärt Bundesforste-Pressesprecherin Pia Buchner. "Die Quelle bleibt weiterhin im Eigentum der Bundesforste." Die jährliche Abfüllmenge sei vergleichsweise gering und entspreche in etwa dem Jahresverbrauch von rund 170 Vier-Personen-Haushalten.

ZUR SACHE
In Summe betreuen die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) rund 2.000 Wassernutzungsverträge. Damit versorgen sie vor allem Kommunen und Wassergenossenschaften, aber auch Privathaushalte und Energieversorger bis hin zu Seilbahngesellschaften oder den Alpenverein.
"Die Bundesforste selbst haben aktuell kein strategisches Interesse an Abfüllung und Vertrieb von Trink- und Mineralwässern", sagt ÖBf-Pressesprecherin Pia Buchner. Private Nutzungsverträge wie jener mit der Firma Vivida würden nur dann abgeschlossen, "wenn diese im Einklang mit übergeordneten öffentlichen Zielsetzungen stehen".
"Der Schutz und die nachhaltige Sicherung der Wasserressourcen haben stets oberste Priorität", betonen die ÖBf. Strategisch wichtige Ressourcen werden nicht verkauft.

Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Vöcklabruck auf MeinBezirk.at/Vöcklabruck

Neuigkeiten aus Vöcklabruck als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Vöcklabruck auf Facebook: MeinBezirk.at/Vöcklabruck - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Vöcklabruck und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.