Umgebauter Kirchhof in Ligist
Der neue Kirchhof ist ein Vorzeigeprojekt

- Der große Saal bietet Platz für 120 Sessel, auch das Polsterlkino wird hier wieder einziehen.
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Der Ligister Pfarrkoordinator Karl Farmer ist zu Recht stolz auf den neuen Kirchhof. Mit zwei Sälen, einem Foyer, einem Pastoralraum und neuen Sanitäranlagen ist das Gebäude nicht nur für kirchliche Zwecke nutzbar. Auch das Polsterlkino zieht hier wieder ein. Und von Bischof Wilhelm Krautwaschl kam viel Lob.
LIGIST. Ende Oktober wurde der neue Kirchhof nach nur sieben Monaten Bauzeit - die Firma Bellina leistete eine hervorragende Bauaufsicht - von Bischof Wilhelm Krautwaschl eingeweiht. Ein Projekt mit langer Geschichte. Denn schon 1954 errichtete die Katholische Jugend Ligist mehr oder weniger in Eigenregie ein Pfarrheim, wo auch die Priesterwohnung untergebracht war. Bis Ende der 80er-Jahre war hier auch ein Pfarrkino untergebracht, danach übernahm der Verein "Polsterlkino" diesen Saal.

- Eine kleine Küchenzeile gibt es auch im Obergeschoß.
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Pfarrheim stand 40 Jahre leer
Nach dem Tod von Pfarrer Rupert Rechberger hatte das pastorale Pfarrteam mit Pfarrkoordinator Karl Farmer die Idee, diese Liegenschaft zu revitalisieren und bekam von der Diözese Graz-Seckau grünes Licht dazu. "Das Kino war schon sehr desolat, die Wände hatten Risse und das Pfarrheim stand 40 Jahre leer", erzählte Karl Farmer. Die Revitalisierungskosten teilten sich zur Hälfte die Pfarre und die Diözese und erfreulicherweise konnten zwei Förderungen - von der LAG Lipizzanerheimat und der Ortskernbelebung des Landes Steiermark - rund 250.000 Euro Förderung abgerufen werden.

- So schön sieht der neue Kirchhof jetzt aus.
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Zurück zur Baugeschichte: Am 8. Mai 2021 wurde der Beschluss zum Umbau gefasst, dann wurden alle Vereine und Interessierten eingeladen, sich zu engagieren. Der LIgister Tobias Theuer erstellte einen ersten Rohentwurf, denn der Kirchhof sollte nicht nur pfarrlichen Zwecken dienen, sondern auch ein Treffpunkt für alle Ligisterinnen und Ligister werden.
Sei auch du dabei!
Ab Jänner wurde entrümpelt und unter dem Motto "Sei auch du dabei" wurden 500 freiwillige Stunden geleistet. "Wir haben uns so zwischen 80.000 und 100.000 Euro erspart", ist Farmer stolz auf den großen Zusammenhalt. Am 20. März 2024 war der Baustart und sieben Monate später konnte der neue Kirchhof feierlich eingeweiht werden. Von Bischof Wilhelm Krautwaschl kam viel Lob für dieses pfarrliche Vorzeigeprojekt.

- Der Name Kirchhof wurde von der Ligister Jugend gefunden.
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Die Grundmauern des Kinosaals blieben bestehen, dafür wurden die Böden und die Bühne neu errichtet, neue Dämmung, neue Fenster, neue Türen kamen dazu, damit das Kino wieder bespielbar ist. Beim Pfarrheim hielten einige alte Mauern der Belastung nicht stand und so entschied man sich, einen Fertigteil-Holzbau zu errichten, der dem Niedrigenergiehaus-Standard entspricht.

- Der Küchenbereich mit modernen Geräten spielt im Erdgeschoß alle Stückerl.
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Zwei Säle und ein Foyer
Was kann der neue Kirchhof alles? Der multifunktionale Kinosaal hat für eine Bestuhlung von 120 Sesseln Platz und ist für Vorträge, Kabaretts, Theateraufführungen und Faschingssitzungen bestens geeignet, weil das Foyer auch mit einer Bar und Geräten wie Flaschen- und Geschirrspüler ausgestattet ist. "Wir betreiben hier aber keine Gastronomie und sind keine Konkurrenz für unsere Gasthäuser", betont Farmer. Im Obergeschoß sind ein Pastoralraum für Firmstunden und Erstkommunionstreffen und der kleine Saal mit rund 60 m2 angelegt, hier sind auch Vorträge, Yogastunden oder sogar Tanzkurse möglich. "Wir vermieten diesen Saal gerne an Vereine und Privatpersonen, im Erdgeschoß sind auch Geburtstagsfeiern möglich", so Farmer, der auf die Fernwärme und die Bodenheizung stolz ist. Das alles gibt nämlich ein sehr behagliches Flair, zusammen mit dem Geruch von Holz.

- Der kleine Saal umfasst 60 Quadratmeter und kann für viele Aktivitäten genützt werden.
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Nicht nur Karl Farmer war maßgeblich am Zustandekommen dieses Baus beteiligt, auch Markus Jocham war eine treibende Kraft. "Unser pastorales Pfarrteam umfasst acht Personen, wir sind eine sehr engagierte Kerntruppe. Aber ohne die Förderungen und das Mitwirken der Bevölkerung hätten wir die Kosten von 1,3 Millionen Euro ohne Kredite nicht stemmen können. Jetzt ist der Bau ausfinanziert."
Best Practice-Beispiel in Ligist
Nicht nur für Bischof Wilhelm Krautwaschl ist der Kirchhof - den Namen ließ sich die Jugend einfallen - ein Vorzeigeprojekt, auch vom steirischen Volksbildungswerk gab es im Gemeindewettbewerb einen zweiten Preis. Mittelfristig sind im Kirchhof Aktivitäten wie ein Pfarrcafé oder ein Flohmarkt angedacht. "Wir wollen den Kirchhof wieder mit Leben erfüllen", ist Karl Farmer zuversichtlich, dass das auch gelingt.

- Karl Farmer (m.) wurde von der Gemeinde Ligist mit der Goldenen Ehrennadel für sein Engagement ausgezeichnet.
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Mehr Infos zu den unterstützenden Betrieben:
EH-Tech
Ing. Bellina Bau
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