Inklusive Beratung im Haus des Lebens angelaufen
Jovanna Henschel hilft im österreichweit ersten regionalen Beratungszentrum Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen.
Seit August läuft das österreichweite Pilotprojekt eines regionalen Beratungszentrums für Menschen mit Behinderung und ihren Angehörigen im Haus des Lebens in Voitsberg. Eine allererste Zwischenbilanz zogen Sozial-Landesrätin Doris Kampus, BH Hannes Peißl und Beraterin Jovanna Henschel am Freitag.
Nicht mehr von A nach B
Menschen mit Behinderung, aber auch deren Angehörige, wissen oft nicht, wo und welche Hilfe sie bekommen können", erzählt Henschel. "Auch ich wurde nach einem Schicksalsschlag von A nach B geschickt, da war zermürbend." Der große Vorteil dieser neuen Servicestelle in Voitsberg, im barrierefreien Erdgeschoss vom Haus des Lebens: Henschel informiert sowohl am Telefon, im Haus des Lebens oder bei den Personen vor Ort zu Hause, wenn Hilfe benötigt wird.
Zwei Fälle, wo Henschel helfen konnte, ereigneten sich in den letzten Wochen. Zum einen kam eine Frau, die ihren Schwager pflegt, völlig aufgelöst ins Haus des Lebens, weil sie überfordert war und Pflegestufen nicht nachvollziehbar waren. Henschel konnte ihr viele Informationen und zusätzlich Mut und Kraft liefern. Zum anderen verlor eine Dame, die von Kind auf geistig behindert ist, ihre Bezugsperson, die verstarb und bekam von Henschel Möglichkeiten angeboten, wie man sie um sie kümmern könnte.
Niederschwellig
Kampus und Peißl ist es wichtig, ein möglichst niederschwelliges Angebot zu setzen, damit Menschen mit Behinderung rasch zu Informationen kommen. "In der Steiermark haben wir rund 14.000 registrierte Menschen mit Behinderung. Neu ist, dass diese Menschen dank unserer Medizin und Betreuung erstmals ein hohes Alter erreichen, darauf braucht unser System noch Antworten", so Kampus. Sie will diese Beratungszentrum spätestens 2020 flächendeckend in allen Regionen der Steiermark haben.
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