Der Entschluss zur Züchtung von Kartoffeln

Hier wird sich mit der Züchtung neuer Sorten beschäftigt. | Foto: Maria Knoll
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WINDIGSTEIG. Die Saatbaugenossenschaft (NÖS) wurde 1927 mit dem Ziel gegründet, anerkanntes Kartoffelsaatgut zu erzeugen. 1950 entschloss sich die Genossenschaft mit der Züchtung von Kartoffelsorten zu beginnen. Als erster Züchtungserfolg konnte 1956 die Sorte Naglerner Kipfler in die Sortenliste eingetragen werden.

Derzeit vermehren 300 Landwirte 50 Sorten auf rund 1.280 ha und erzeugen dabei ca. 24.000 Tonnen Saatkartoffeln. Neben den eigenen Züchtungen (derzeit stehen 25 Sorten in Vermehrung) werden auch Sorten aus Deutschland und Holland vermehrt. Seit 1996 wird auf rund 150 ha auch biologisches Saatgut erzeugt. Das Hauptvermehrungsgebiet mit über 1.000 ha Vermehrungsfläche liegt im Waldviertel, etwa 200 ha in den Leiser Bergen (Weinviertel) und rund 35 ha im Mühlviertel (Oberösterreich).

Die Zentrale und Zuchtstation der NÖS liegt in Meires, im Herzen des Waldviertels. Weiters gibt es eine Prüfstation, die sich in Naglern (Leiser Berge) befindet, in der vor allem Sortenversuche getätigt werden.
Insgesamt beschäftigt die NÖS 19 ständige Mitarbeiter. 4 Mitarbeiter sind als Saatbautechniker ganzjährig mit der Betreuung der Vermehrer und deren Vermehrungsflächen vom Anbau bis zur Ernte beschäftigt. Auch sind sie für eine reibungslose Verladung der Saatkartoffel zuständig.

Die jährlich produzierte Saatgutmenge beträgt in etwa 24.000 Tonnen und ist vom durchschnittlichen Hektarertrag abhängig. Welche Mengen für den Verkauf zur Verfügung stehen, hängt auch von der Virustestung ab. Ca. 80% der Menge werden im Inland und 20% im Ausland verkauft. Wurde bis vor einigen Jahren noch hauptsächlich nach Italien exportiert, so entwickeln sich jetzt die Exporte in die östlichen EU-Länder zunehmend positiv. Hauptexportländer sind momentan Nachbarländer wie Tschechien, Slowakei, Ungarn und Deutschland, aber auch Frankreich, Griechenland, Serbien und Rumänien werden beliefert.

Die Zentrale in Meires bewirtschaftet rund 108 ha Ackerland (davon ca. 50 ha Pachtgrund) und baut hier etwa 22 ha Kartoffeln an. In einem modernen Kistenlager und einem Boxenlager im Keller können insgesamt etwa 500 Tonnen Saatkartoffeln gelagert werden.

Die NÖS beschäftigt sich seit über 60 Jahren mit der Neuzüchtung von Kartoffelsorten. Dazu werden jedes Jahr rund 200 Kombinationskreuzungen durchgeführt. Mit etwas Glück werden Beeren gebildet, in denen sich Samen befinden. Diese Samen werden in 2 Glashäusern und 2 Folientunnel zu 50.000 Sämlingen gezogen, die im Laufe der Jahre selektiert und den verschiedenen Prüfungen unterzogen werden. Dadurch reduziert sich die Anzahl der Stämme jährlich und bis ins 7. Jahr bleiben ca. 5 Stämme übrig, die dann in Österreich oder auch in anderen EU-Ländern in die staatliche Prüfung gestellt werden. Nach den 3-jährigen Prüfungen sollte zumindest ein Stamm überzeugen, der dann als Sorte in die Sortenliste eingetragen wird.

Wenn auch die NÖS mit ihren Züchtungen und Anbaufläche im europäischen Vergleich ziemlich unten angesiedelt ist, so kann sie trotzdem darauf stolz sein, dass Sorten wie Ditta, Tosca, Hermes oder Fabiola von Spanien bis Russland und von Sizilien bis Schottland in ganz Europa angebaut werden.

Hier wird sich mit der Züchtung neuer Sorten beschäftigt. | Foto: Maria Knoll
Das Geburtshaus der Kartoffel in Windigsteig | Foto: Maria Knoll

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