Minus 20 Prozent
Deutlich weniger Verkehrsunfälle durch Corona

Auf der B2 bei Vitis kam es zu einem folgenschweren Busunfall. | Foto: BFK Waidhofen a. d. Thaya / Stefan Mayer
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  • Auf der B2 bei Vitis kam es zu einem folgenschweren Busunfall.
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Leistungsbilanz 2020 der Freiwilligen Feuerwehren im Bezirk Waidhofen zeigt: Die Pandemie sorgt für deutlich weniger Unfälle und Einsätze.

WAIDHOFEN. Das Jahr 2020 hinterließ auch im Feuerwehrwesen unverkennbare Spuren. Die weltweite Corona-Pandemie hatte große Auswirkungen auf die Tätigkeiten der Feuerwehrmitglieder. Kaum Übungen, keine Veranstaltungen und dennoch musste der Einsatzbetrieb aufrecht erhalten werden. Die Auswirkungen der "Lockdowns" lassen sich auch in den Einsatzahlen ablesen. Rund ein Viertel weniger Einsätze gab es 2020 im Bezirk Waidhofen an der Thaya.

Als am 10. März 2020 von der Bundesregierung die ersten Sicherheitsmaßnahmen in Bezug auf das Coronavirus bekanntgegeben wurden, hatte auch der NÖ Landesfeuerwehrverband umgehend darauf reagiert und eigene, strengere Maßnahmen für das Feuerwehrwesen erlassen.

Sämtliche Aus- und Fortbildungen, Übungen und Veranstaltungen inklusive aller Bewerbe wurden abgesagt. Diese Maßnahmen hatten ein einziges Ziel: Die Gesundheit aller Mitglieder zu schützen und die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren aufrecht zu erhalten. "Mit Erfolg! Bis dato konnten "Cluster" oder gar ein Totalausfall einer Feuerwehr verhindert werden", berichtet der Sprecher des Bezirksfeuerwehrkommandos Waidhofen, Stefan Mayer.

Verkehrsunfälle um 20 Prozent zurückgegangen

Die Ausgangsbeschränkungen im März und April des Vorjahres zeigen sich auch in der Einsatzstatistik. Die Verkehrsunfälle und Fahrzeugbergungen sind um rund 60 Prozent in den beiden Monaten im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Über das gesamte Jahr ergibt sich ein Rückgang bei den Einsätzen nach Verkehrsunfällen von 20 Prozent. Dennoch kam es im Bezirk Waidhofen an der Thaya zu einigen, teils schweren Verkehrsunfällen.

Am 3. Jänner 2020 stießen bei Modsiedl (Gemeinde Raabs an der Thaya) zwei Fahrzeuge auf der Schneeglatten Fahrbahn zusammen. Zwei Personen wurden verletzt.

Am 31. Jänner 2020 ereignete sich auf der B36 bei Vitis ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem drei Personen zum Teil schwer verletzt wurden.

Nach einem Frontalzusammenstoß bei Radl (Gemeinde Ludweis-Aigen) am 24. September 2020 mussten die Einsatzkräfte einen Lenker mit hydraulischen Rettungsgeräten befreien.

Ein folgenschwerer Verkehrsunfall ereignetet sich am 1. November 2020 auf der B2 zwischen Großrupprechts und Vitis. Der Lenker eines PKW kollidierte nach einem Überholmanöver mit einem mit 15 Personen besetzten Kleinbus. Der PKW Lenker musste mit hydraulischen Rettungsgeräten befreit werden. Über 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Schweres Gerät war bei mehreren LKW Bergungen notwendig. Auf der B36 Höhe Götzweis stürzte am 21. April 2020 nach einem Reifenplatzer ein LKW samt Anhänger in den Straßengraben. Mit mehreren Seilwinden konnte der LKW wieder aufgestellt werden.

Am 21. Mai 2020 rutschte ein mit rund 23 Tonnen Grobspanplatten beladener Sattelanhänger bei Heinreichs (Gemeinde Vitis) in den Straßengraben. Die lokalen Einsatzmittel reichten dabei nicht mehr aus. Das Kranfahrzeug der FF Krems rückte an.

Im Vergleich zum Vorjahr sind die technischen Einsätze um 20 Prozent zurückgegangen, die dafür aufgewendeten Einsatzstunden stiegen jedoch um 31 Prozent an.

Unwettereinsätze stiegen um 19 Prozent

Einen Anstieg von 19 Prozent gab es - im Vergleich zum Vorjahr - bei den Einsätzen nach einem Unwetter. 112 Mal musste die Feuerwehr nach einem Sturm-, Hochwasser-, Hagel- oder Starkregenereignis ausrücken.

Am 10. Februar 2020 sorgte ein Sturmtief für etliche Feuerwehreinsätze in den Gemeinden Pfaffenschlag, Waidhofen an der Thaya, Windigsteig, Dietmanns, Karlstein an der Thaya, Raabs an der Thaya und Groß Siegharts.

Eine weitere Sturmfront am 23. Februar 2020 führte in den Gemeinden Waldkirchen an der Thaya, Vitis, Dietmanns und Waidhofen an der Thaya zu Schäden.

In den Monaten Mai und Juni 2020 standen über 560 Feuerwehrmitglieder nach Unwetterschäden im gesamten Bezirk im Einsatz.

Schadstoffexperten bei Umweltalarm im Einsatz

Neben den kleineren Schadstoffeinsätzen wie das Beseitigen einer Benzin- oder Ölspur, kam es am 9. September 2020 in Tröbings (Gemeinde Ludweis-Aigen) zu einem Austritt von 400 Liter Diesel in die Kanalisation. Schadstoffexperten aus mehreren Feuerwehren standen im Einsatz.

Mehr Brandeinsätze als im Jahr 2019

Bei den Brandeinsätzen gab es im abgelaufenen Jahr eine Steigerung im Vergleich zu 2019. Diese ist vorallem auf Kleinbrände (Kaminbrände, Feld- und Flurbrände) zurückzuführen. Einen Großbrand gab es im Jahr 2020 zum Glück nicht.Am ersten Tag des "Lockdowns" kam es zu einem Brand in einem Hackschnitzellager in Brunn (Gemeinde Waidhofen an der Thaya-Land), bei dem 52 Feuerwehrleute im Einsatz standen.

In Wiesmaden (Gemeinde Gastern) kam es am 18. April 2020 zu einem vermeintlichen Schuppenbrand. Aus einem Komposthaufen neben dem Schuppen schlugen Flammen heraus und griffen auf den Dachstuhl über. Der rasche Einsatz von 50 Feuerwehrleuten konnte schlimmeres verhindern.

Fünf Feuerwehren rückten am 29. August 2020 ins Pflege- und Betreuungszentrum nach Raabs an der Thaya aus. In einem Zählerkasten brach ein Feuer aus. Bewohner waren nicht in Gefahr.

Die Feuerwehr Dobersberg wurde am 18. September zu einem Brand bei der Schießanlage in Dobersberg gerufen. Die Überdachung stand in Vollbrand. Der kürzlich angekaufte Löschwasseranhänger (16.000 Liter Fassungsvermögen) erwies sich dabei als äußert hilfreich.

Auf der B5 geriet am 18. November 2020 ein Milchtransporter in Brand. Der Fahrer konnte sich selbst in Sicherheit bringen. 57 Mitglieder waren im Einsatz.

Katastrophenhilfsdienst bei Massentests und Erdbeben im Einsatz

Im Dezember unterstützen 259 Mitglieder aus dem gesamten Bezirk die Gemeinden bei der Abwicklung der COVID-19 Massentests. Einerseits übernahmen die Feuerwehren die logistische Verteilung der Schutzausrüstung und der Testkits, andererseits waren die Feuerwehrleute bei administrativen Tätigkeiten in den 18 Teststraßen im Bezirk eingesetzt.

Kurz vor dem Jahreswechsel kam es in Kroatien zu einem schweren Erdbeben. Die NÖ Feuerwehren starteten im Auftrag des Innenministeriums eine großangelegte Hilfslieferung von 82 Wohncontainern und mehreren hunderten Feldbetten in die Krisenregion. Im Einsatz waren auch mehrere Feuerwehrmitglieder aus dem Bezirk Waidhofen an der Thaya.

Beide Einsätze wurden von KHD Einheiten aus den Bezirken übernommen und abgewickelt.

Leistungsübersicht 2020:

  • Brandeinsätze: 39
  • Eingesetzte Mitglieder: 403
  • Einsatzstunden: 670
  • Technische Einsätze: 641
  • Eingesetzte Mitglieder: 3.267
  • Einsatzstunden: 5.768
  • Fehlausrückungen: 46 (Großteils Fehl- oder Täuschungsalarme von Brandmeldeanlagen)
  • Brandsicherheitswachen: 21 (Aufgrund der ausgefallenden Veranstaltungen ein Rückgang von 75 %)
  • Einsätze Gesamt: 747 (-23 % gegenüber 2019)
  • Einsatzstunden: 6.853 (+5 %)
  • Übungen Gesamt: 208
  • Übungsstunden: 3.850 (COVID-19 bedingt rund ein Fünftel zu den vergangenen Jahren)
  • Allgemeine Feuerwehrtätigkeiten (Wartungen, Ausbildungen, Verwaltung, etc...)
  • Stunden: 43.500 (COVID-19 bedingt rund die Hälfte zu den vergangenen Jahren)

Feuerwehrjugend:

  • Mitglieder: 69
  • davon Buben: 53
  • davon Mädchen: 16
  • Gesamtstunden: 3.560

Bei den 117 Freiwilligen Feuerwehren im Bezirk Waidhofen an der Thaya wurden rund 57.800 Gesamtstunden geleistet. Das sind (COVID-19 bedingt) rund ein Drittel im Vergleich zu den Vorjahren.

Im Bezirk Waidhofen an der Thaya sorgen 4.661 Feuerwehrmitglieder für die Sicherheit der Bevölkerung. Dabei kann man Tag und Nacht auf sie zählen, wenn Menschen in Not sind und Hilfe benötigen.Aber: Stell dir vor, es passiert jemanden etwas, und niemand kommt um zu helfen. In einer Zeit, in der das Miteinander leider keine große gesellschaftliche Rolle mehr spielt, gibt es bei der Feuerwehr die Möglichkeit sich in der Gemeinschaft einzubringen um den Mitmenschen zu helfen.

Ab dem 10. Lebensjahr kann es bei der NÖ Feuerwehrjugend losgehen. Im Bezirk Waidhofen an der Thaya gibt es bei den Feuerwehren Dobersberg, Kautzen, Groß-Siegharts-Stadt, Raabs und Vitis Feuerwehrjugendgruppen. Dort erhalten die Buben und Mädchen das nötige Rüstzeug, um später - genauer gesagt ab dem 15. Lebensjahr - für den Aktivdienst bestens ausgebildet zu sein.

Interesse? Schau bei deiner Feuerwehr im Ort vorbei und erkundige dich beim Feuerwehrkommandanten. Er wird dir bestimmt all deine Fragen beantworten und dir die Institution Feuerwehr näherbringen. Du wirst diesen Schritt nicht bereuen!

++++++++++ PRESSETEXT ENDE++++++++++

Fotos: © BFK WT/ St. Mayer

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