Flussserie Teil 4
Die Tiere an und in der Thaya
Die Natur rund um die Thaya lädt aber auch zum Beobachten der interessanten Fauna und Flora ein. Mit etwas Geduld und Glück kann man eine Vielzahl von Land-, Ufer- und Wasserbewohnern wie z. B. Eisvögel, Uferläufer, Schwarzstorch, immer öfter Biber und andere Tiere sichten.
Ein beeindruckendes Schauspiel bieten die heimischen Fische während der Laichzeiten. Das natürliche Vermehren der Fische – werbende Hechte, ablaichende Karpfen und Weißfische (z. B. Nasen, Rotfedern, Rotaugen, Brachsen) in den Ufer-, Schilf- und Flachwasserzonen - ist in unseren Gewässern immer wieder zu beobachten.
Region der Barben
"Der Abschnitt der Thaya im Nahbereich der Bezirksstadt Waidhofen/Thaya ist der Barbenregion (Epipotamal mittel) zuzuordnen. In Summe kommen je nach Abschnitt rund 20 bis 30 verschiedene Fischarten in der Thaya vor", berichtet Günther Gratzl, der Obmann des Fischereivereins Waidhofen/Thaya, "am häufigsten sind hier als Leitfisch Aitel, Nase, Schneider zu finden."
Durch die vorhandenen Jahrhunderte alten Wehranlagen wird der Fluss aufgestaut und die Fischregion verschiebt sich in Richtung Brachsenregion (Metapotamal). Aus diesem Grund kommen auch sehr häufig Karpfen und Brachsen vor. Unter den Raubfischen sind Flußbarsch, Hecht und Zander als häufige Vertreter zu nennen und mit der zunehmenden Gewässererwärmung im Zuge des Klimawandels tritt in den letzten Jahren der Wels immer öfter in Erscheinung. Neben den Fischen gibt es aber auch eine Reihe weiterer Wassertiere wie die Flussmuschelarten: Bachmuschel (Unio crassus), Malermuschel (Unio pictorum), Große Flussmuschel (Unio tumidus). Bereits selten kommt noch der heimische Edelkrebs vor welcher immer öfter durch den eingeschleppten Amerikanischen Signalkrebs verdrängt wird.
"Die beliebtesten Angelfischarten der Thaya sind mit Abstand Karpfen gefolgt von Hecht und Zander", weiß Gratzl, der selbst wegen umfangreicher Verwaltungstätigkeiten kaum zum Angeln kommt. "Aber aus kulinarischer Sicht freu ich mich über einen guten Karpfen oder Zander aus der Thaya, aus fischökologischer Sicht eher über Nase oder Barbe", sagt der Obmann.
Tiere an der Thaya
Typische Säugetierarten sind Fischotter und Biber.
"Der Biber besiedelt mittlerweile fast den ganzen Thayaverlauf und ist aus Sicht der Fischerei willkommen da er für einen hohen Totholzanteil im Fluss sorgt welcher fischökologisch wertvoll ist", lätzt Günther Gratzl wissen, " die Ausbreitung des Fischotters wird seitens der Fischerei eher problematisch gesehen, da er ein nicht zu unterschätzender Konkurrent für den Angler ist. Bei den Vogelarten bereitet der Eisvogel große Freude, welcher oft wie ein Blitz knapp über der Wasseroberfläche entlang schießt." Manches mal kann man Wasseramsel bei der Jagd nach Insekten beobachten, einmalig unter den Singvögeln ist ihre Fähigkeit dabei unter Wasser zu Tauchen. Unter den bekanntesten Greifvögeln ist der Seeadler erfreulicherweise immer öfter im Thayatal zu beobachten. Generell beherbergt das Thayatal eine große Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten.
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