Hollenbach: Sheriff wartet auf seine Abschiebung

- <b>"Sovereign Terrance" </b> behauptet man hätte ihn in seiner Heimat - den USA - wahrscheinlich gefoltert. Deshalb stellte er in Österreich einen Asylantrag.
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Sekten-Anführer soll an die USA ausgeliefert werden, auch dort soll sein Vorstrafen-Register prall gefüllt sein
HOLLENBACH. Die Tages des Anführers der Hollenbacher Polit-Sekte in Österreich dürften gezählt sein: Wie die Bezirksblätter exklusiv erfahren haben, befindet sich der US-Amerikaner derzeit in Schubhaft. Dabei sah es für den selbsternannten Sheriff Terrance O. gar nicht so schlecht aus: Er wurde Anfang September aus der Untersuchungshaft freigelassen, weil in Zusammenarbeit mit den amerikanischen Behörden seine Identität geklärt werden konnte.
Eine der ersten Aktivitäten des selbsternannten Sheriffs nach seiner Freilassung aus der Untersuchungshaft war ein vier A4-Seiten langes Posting auf Facebook. Darin lässt sich der Amerikaner - seinen Anhängern als Terrance bekannt - ausgiebig über das Sklavereisystem durch die Staaten, spirituelle Verträge und sein selbstbestimmtes Ich aus. Viel gelernt hat der Mann offenbar nicht.
Lange währte diese Episode in Freiheit aber nicht: Mittlerweile ist der Mann wieder in Haft und soll in sein Heimatland USA abgeschoben werden. Terrance O. gilt als einer der Anführer der OPPT-Bewegung, die Ende Juli in Hollenbach in einer in Europa bislang unbekannten Dimension auftrat.
Dem Vernehmen nach haben die Behörden in O.s Heimatland ebenfalls noch einige Rechnungen mit ihm offen. Sein Vorstrafenregister dürfte in den USA ebenfalls prall gefüllt sein, wie gut informierte Kreise berichten. In Österreich werden ihm von der Staatsanwaltschaft beharrliche Verfolgung, schwere Nötigung und Anstiftung zum Amtsmissbrauch vorgeworfen. Im Fall einer Verurteilung in Österreich würden dem Sekten-Sheriff bis zu fünf Jahre Haft drohen. Einen festen Wohnsitz hatte der Amerikaner, laut eigenen Aussagen ein ehemaliger US-Marine-Soldat, in Österreich nie.
Der Amerikaner war Ende Juli festgenommen worden, als er und rund 200 weitere Anhänger einer Polit-Sekte einen privaten Gerichtshof ins Leben riefen. 60 Beamte stürmten das Gelände in Hollenbach und nahmen die Rädelsführer fest.
Wie die leitenden Staatsanwältin der Staatsanwaltschaft Krems Susanne Waidecker im Gespräch mit den Bezirksblättern erklärt, wird gegen zwei weitere Mitglieder, die sich am Walknerhof in Hollenbach eingenistet hatten, wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt ermittelt. Sie sollen beim Polizeieinsatz in Hollenbach zwei Beamte leicht verletzt haben. Ihnen drohen im Fall einer Verurteilung bis zu drei Jahre Haft.
Die Vorgeschichte:
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