50 statt 44 Tonnen
Holztransporte dürfen wegen Käferkatastrophe mehr laden
Ausnahmeregelung für Holztransporte wird um ein Jahr verlängert. Grund ist das extrem hohe Schadholzaufkommen.
BEZIRK WAIDHOFEN. Beinahe alle Wälder des Bezirks Waidhofen sind vom Borkenkäfer befallen, einst dichte Wälder sind heute kahle Flächen - wie etwa der Holzgraben bei Karlstein. Allein im Bezirk Waidhofen werden zu Spitzenzeiten etwa 2.000 Festmeter pro Tag umgeschnitten. Das sind etwa 100.000 Euro an Vermögen, die täglich verloren gehen. Durch die Menge an Schadholz ist der Holzmarkt in sich zusammengebrochen. Was eine Katastrophe für die Forstwirte ist, stellt auch die Frächter vor enorme Herausforderungen. Deshalb wird die Ausnahmeregelung für Holztransporte bis November 2020 verlängert.
Konkret dürfen auch weiterhin Holztransporte mit einem Gesamtgewicht von bis zu 50 Tonnen anstatt der vorgesehenen 44 Tonnen unterwegs sein.
„Die Schadholzmengen sind anhaltend groß und es ist wichtig, dass vor allem das ‚Käferholz‘ rasch abtransportiert wird, um die Verbreitung der Borkenkäfer einzudämmen. Es ist deshalb ein großer Erfolg, dass seitens des Landes Niederösterreich die Ausnahmeregelung zur geltenden Gewichtsbeschränkung für Holztransporte verlängert wird“, so der Präsident der Landwirtschaftskammer NÖ, Johannes Schmuckenschlager.
„Diese Vorgangsweise ist nicht nur zwischen der Landwirtschaftskammer NÖ und dem Land NÖ akkordiert, sondern auch Wunsch der Waldbesitzer, Forstwirte und Frächter. Es gilt hier an einem Strang zu ziehen, um diese schwierige Situation zu meistern. Deshalb verlängern wir die Ausnahmeregelung um ein Jahr bis Ende November 2020. Damit gilt in Niederösterreich der gleiche Zeitraum für diese Ausnahme, die auch in Oberösterreich gilt“, erklärt Landesrat Schleritzko.
Enormer Schadholzanteil in NÖ
Die Klimaveränderung stellt die niederösterreichische Forstwirtschaft in den letzten Jahren vor enorme Probleme. Von der 2018 geernteten Holzmenge – 5,3 Millionen Festmeter – betrug der Schadholzanteil 3,1 Millionen Festmeter (58 Prozent). Hauptbetroffen sind die Bezirke Krems, Horn, Waidhofen und Gmünd in denen mehr als 2 Millionen Festmeter Schadholz durch Borkenkäfer angefallen sind. Für 2019 rechnet man mit einer noch höheren Schadholzmenge als 2018.
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