Jäger der verlorenen Kunst

GROSS SIEGHARTS. Eine Webmaschine nimmt ihren Betrieb auf. Im Rhythmus dazu ertönen Industrial-Klänge - der neue Trailer zum Artwalk in Groß Siegharts könnte auch ein Musikvideo einer international bekannten Rockband sein. Das ist auch durchaus so gewollt, wie Mit-Organisatorin Angelika Starkl erklärt: "Wir wollen dem Artwalk einen Festivalcharakter verleihen". Dazu haben sich die Filmwissenschafterin und Günther Gross, Besitzer der Kunstfabrik in Groß Siegharts, beinahe wie Archäologen auf die Suche nach Künstlern aus der Region gemacht. Mit Erfolg: Sie haben nämlich erneut 50 Künstler "ausgegraben", die zu einem großen Teil im Waldviertel arbeiten und dennoch nicht einem breiten Publikum bekannt sind. Man will die starke Kunstszene im Waldviertel stärker vor den Vorhang holen, erklärt Starkl.

Dazu habe man einiges an Recherchearbeit absolviert, legt Gross nach. Die Ergebnisse sind erstaunlich: So wird der gebürtige Kalifornier Dominic Chan ausstellen. Wie man von Groß Siegharts aus an einen kalifornischen Künstler kommt erklärt Gross relativ leicht: Chan unterrichtet nämlich am Gymnasium Horn. Dann gibt es da noch Peter Niedermair, der eigentlich Südtiroler ist, aber auch eine Werkstatt im Waldviertel hat - auch auf ihn sind die Artwalk-Organisatoren während der Recherche gestoßen. Auf den Besuch von Gretchen Peterson ist man mehr als stolz. Die Neuseeländerin wird ihre Videokunst in Groß Siegharts präsentieren.

Von abstrakter Fotografie, Installationen, Malerei und Video-Kunst ist auch heuer am 7. und 8. September alles vertreten, was die Kunstszene zu bieten hat. Apropos Archäologie: Bei einer Begehung des Schlosses Groß Siegharts ist Gross gemeinsam mit Bürgermeister Gerald Matzinger auf einen alten Gewölbekeller gestoßen - prompt wurde dieser zu einem der zwölf Schauplätze des Artwalks gemacht.

Artwalk Trailer:

Mehr Infos finden Sie auf der Homepage der Kunstfabrik.