Luchse werden wieder heimisch

Mini-Luchs: Die Luchs-Population im Waldviertel ist stabil und hat Nachwuchs. | Foto: Staffan Widstrand
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BEZIRK. Luchse haben es gerne ruhig: Sie brauchen Rückzugsgebiete und bevorzugen dichte Wälder. Diese optimalen Bedingungen findet die Raubkatze im Waldviertel vor, wie Christina Reisenbichler, Luchsexpertin vom WWF im Gespräch mit den Bezirksblättern erklärt. Der Bestand im Waldviertel ist mit fünf bis zehn erwachsenen Tieren schon relativ groß. Da die Reviere der Tiere mitunter mehrere hundert Quadratkilometer umfassen können, werden die Waldviertler Luchse auch im Mühlviertel und in Tschechien registriert. Der Bestand im Waldviertel ist stabil, wie Reisenbichler erklärt - auch Jungtiere gibt es. Aber gerade für die kleinen Luchse wird der einsetzende Winter zur Feuertaufe: Die Jungluchse tun sich bei der erfolgreichen Jagd - etwa auf flinke Rehe - noch schwer. Nur eines von vier Jungen überlebt seinen ersten Winter und die eigenständige Reviersuche danach.

Etwa 150 Jahre ist es her, als die letzten Luchse die heimischen Wälder durchstreiften. Damit der Bestand nicht weiter gefährdet wird, bittet die Luchsexpertin um Rücksicht auf die charismatischen Wildkatzen: "Neben Lebensraum und Nahrung brauchen sie vor allem unsere Akzeptanz. Wenn wir Menschen Wildtiere respektieren, finden große Beutegreifer wie der Luchs auch in unserer Kulturlandschaft ihren Platz." Die Chancen einen der Waldviertler Luchse beim Spaziergang zu sehen sind mehr als gering: Die Sinne der Katze nehmen den Menschen wahr, bevor wir überhaupt eine Chance haben die scheuen Tiere zu erspähen. Darüber hinaus sind Luchse nahezu perfekt getarnt: "Sie könnten ein paar Meter an einem Luchs vorbeigehen und würden ihn nicht sehen. Das ist mir selbst schon passiert", erklärt Reisenbichler. Dennoch hat die WWF-Expertin eine Bitte an die Menschen in der Region, sollten sie doch einmal einen Luchs erspähen: "Bitte nicht anlocken oder füttern!" Ansonsten könnten sich die Tiere an den Menschen gewöhnen, was ihr Überleben in der Wildnis schwierig macht.

Jäger betroffen

Vor allem Jäger sind von der Rückkehr des Luchses betroffen, da die Katzen gerne Jagd auf Rehe machen. Für das Luchs-Monitoring sind die Jäger aber unerlässlich, so die WWF-Expertin. "Man muss nach Generationen wieder das Zusammenleben mit dem Luchs lernen." Aber nicht immer funktioniert dieses Miteinander: Im August fand die niederösterreichische Polizei zwei Luchse - dem Anschein nach ein Katze und ihr Junges - in einem Plastiksack in der Ysper versenkt. Trotz einer Belohnung von 5.000 Euro, konnte der Täter bis heute nicht ausgeforscht werden.

Mini-Luchs: Die Luchs-Population im Waldviertel ist stabil und hat Nachwuchs. | Foto: Staffan Widstrand
Der Winter ist vor allem für junge Luchse eine Herausforderung. Nur jedes vierte Jungtier überlebt die kalte Jahreszeit. | Foto: Roger Le Guen

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