Mein Bezirk 2020: Trendwende ist noch möglich

Ernst Wurz: "Arbeit und Leben am Land fördern, sonst können wir zusperren."
  • Ernst Wurz: "Arbeit und Leben am Land fördern, sonst können wir zusperren."
  • hochgeladen von Dagmar Haßlinger

BEZIRK. "Damit das Waldviertel nicht ausrinnt, bedarf es junger Menschen, die bereit sind Mehrkindfamilien zu gründen", sagt Ernst Wurz, Vorsitzender der Waldviertel Akademie. Um die Zukunfts- und Lebensfähigkeit der Region zu erhalten, sei trotzdem eine gezielte Zuwanderung notwendig: "Wir stehen unter Zugzwang und vor einer großen gesellschaftlichen Herausforderung."

Für Wurz ist "es wichtig, in der Bevölkerung eine Stimmung zu erzeugen, dass der Beitrag jedes einzelnen Gewicht hat damit es funktioniert, sonst können wir zusperren". Und da kommt für ihn die Bundespolitik ins Spiel.

"Es muss steuerlich interessant sein, mehr als nur ein Kind zu bekommen. Das ist eine wichtige Aufgabe für den Staat und da braucht es mehr", sagt er. Gleichzeitig müsse sich das Waldviertel von Wien abnabeln und noch selbstständiger werden: "Damit meine ich zum Beispiel Kooperationen von kleinen Gemeinden zur Kinderbetreuung und zwar auch am Nachmittag."

Denn eines dürfe nicht passieren: "Dass die Frauen wegen der Kinder zuhause bleiben müssen. Wir brauchen aber Nachwuchs, um die Kindergärten und Schulen zu erhalten und weiterhin gute Lehrstellen besetzen zu können. Aktuell suchen zweihundert Betriebe noch immer mehr als fünfhundert Arbeitskräfte."

Eine völlige Schieflage gibt es für Wurz beim Finanzausgleich: "Warum ist ein Bürger am Land wesentlich weniger Wert als ein Städter?" Darauf gebe es bis jetzt keine schlüssige Antwort: "Wegen dieser Ungleichbehandlung wird dem ländlichen Raum jährlich viel Geld vorenthalten und niemand weiß warum."

Zusammenfassung "Mein Bezirk 2020"

Abwanderung
Zwischen 2002 und 2012 verlor der Bezirk Waidhofen/Thaya 5,5 Prozent seiner Einwohner. Das wahre Problem ist die negative Geburtenbilanz: 2013 wurden im Bezirk 184 Menschen geboren, 320 starben. Bis 2050 wird die Zahl der bis 14-Jährigen um 22,7 Prozent zurückgegangen sein.

Pflege
Das Durchschnittsalter sind 45 Jahre (Platz 9 auf de Liste der ältesten Bezirke in Ö). Die Zahl der Alten wird steigen, eine Herausforderung für die Pflegeberufe. Zunehmen wird auch die Zahl an Demenzerkrankten. Die Pflegeheime im Bezirk werden den Bedarf abdecken können. Steigen wird der Bedarf an mobiler Pflege.

Schulen
Wegen der sinkenden Geburten- und somit Schülerzahlen sind Pflichtschulstandorte nicht mehr gesichert. Kleinere Gemeinden werden sie verlieren. Ungewiss ist, ob es im Jahr 2020 weiterhin die Handelsschule in Waidhofen geben wird. Es kann auch passieren, dass es dann nur mehr eine HAK im Waldviertel gibt.

Breitband
Bis 2025 sind wir im Bezirk zwölf Mal schneller im Netz als heute. Derzeit gibt es eine schwach ausgebaute Netzinfrastruktur. Vor allem im Norden entlang der Grenzregion sind die Datenübertragungsraten auf dem Stand von vor 15 Jahren. Die Datenautobahn wird Vorteile für Unternehmen bringen. Man rechnet mit einer hohen Anmeldezahl bei den Haushalten.

Migration
Experten sind sich einig: Migration (die Zuwanderung von Ausländern) ist die einzige Chance für ein Überleben des oberen Waldviertels. Die Bevölkerung ist überaltet, es gibt eine negative Geburtenbilanz. Unternehmer finden keine Fachkräfte, viele Häuser und Wohnungen stehen leer.

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