Schweres Unwetter zog über den Bezirk
Teilweise bis zu 75 Liter Regen pro Quadratmeter: Stromausfälle, Vermurungen und Überflutungen im Bezirk
BEZIRK. Eine heftige Unwetterfront erreichte am Montagnachmittag den Bezirk Waidhofen. Starkregen und Sturm sorgten ab 16:30 Uhr für einen Großeinsatz der Feuerwehren. In den Gemeinden Dobersberg, Waldkirchen, Karlstein, Groß Siegharts und Dietmanns kam es innerhalb kürzester Zeit zu sintflutartigen Regenfällen.
22 Feuerwehren standen bis am späten Abend im Einsatz.
Eine mächtige Gewitterzelle traf gegen 16 Uhr aus dem Nordosten auf den Bezirk Waidhofen. Innerhalb weniger Minuten schüttete es enorme Regenmengen, die für den teils staubtrockenen Boden zu viel waren. Dieser konnte die Niederschläge nicht aufnehmen und die Wassermassen strömten von den Feldern in die Ortschaften. Durch den starken Sturm kam es in mehreren Ortschaften zu Verkehrsbehinderungen wegen umgestürzter Bäume und vermurten Straßen.
In Speisendorf (Gemeinde Raabs) fiel für kurze Zeit der Strom aus. Um 16:30 Uhr gingen die ersten Notrufmeldungen ein. Ab diesem Zeitpunkt wurden im Minutentakt Feuerwehren des Bezirkes zu Unwettereinsätzen gerufen, sodass ab 17:30 Uhr die Bezirksalarmzentrale Waidhofen besetzt wurde. In mehreren Einfamilienhäusern drang Wasser in die Keller ein und musste von den Einsatzkräften ausgepumpt werden. In Karlstein konnte durch Sicherungsarbeiten der Feuerwehr bei einem Industriebetrieb ein Wassereintritt in die Produktionshallen verhindert werden.
In den vom Unwetter betroffenen Regionen wurden zudem Straßen und die Ortskanäle vermurt und mussten von den Einsatzkräften gereinigt werden. In Wertenau (Gemeinde Karlstein) wurde die gesamte Gemeindestraße unter den Schlammmassen begraben.
Der Schladeinbach – der in Karlstein in die Thaya mündet – trat über die Ufer und in Göpfritzschlag bei Karlstein verwandelte sich eine Wiese in ein Auffangbecken.
In Ellends (Gemeinde Groß Siegharts) wurden bis zu 75 Liter pro m2 Niederschlag gemessen und in Riegers (Gemeinde Dobersberg) bis zu 70 Liter pro m2 - was eher tropischen Stürmen entspricht, als einem Gewitter in Europa.
Ein Hagelschauer in Groß Siegharts verursachte zum Glück keine größeren Schäden. In Merkengersch (Gemeinde Dobersberg) kam es während des Gewitters zu einem Flurbrand, der von der örtlichen Feuerwehr rasch gelöscht werden konnte. In den betroffenen Gemeinden standen bis 21:00 Uhr insgesamt 22 Feuerwehren mit 40 Fahrzeugen und 254 Mitgliedern im Einsatz, die Bezirksalarmzentrale Waidhofen war mit acht Mitgliedern besetzt. Verletzt wurde zum Glück niemand.
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